Der Gitarrist Boguslaw Balcerak, der hier auch Bass und Keyboards eingespielt hat, stellt dieser Tage sein neustes Werk zur Diskussion. Man merkt von der ersten Sekunde an, dass der Pole ein glühender Verehrer des Gitarren-Virtuosen Yngwie J. Malmsteen zu sein scheint. Da er sich hierbei stark an der kommerziell erfolgreichen Phase zu Zeiten von „Eclipse“ orientiert, ist die Marschrichtung klar: Eingängige und nicht allzu ausufernde Stücke, bei denen die Gitarre natürlich deutlich im Vordergrund steht. Um die Heldenverehrung komplett zu machen, werden die Songs neben verschiedenen Sängern wie Rick Altzi (At Vance) unter anderem auch von Yngwies ehemaligen Vokalisten Göran Edman und Tim „Ripper“ Owens eingesungen. Dabei bleibt die Eigenständigkeit natürlich komplett auf der Strecke, und man kann fast schon von klonen sprechen.

Fans des schwedischen Saitenhexers werden jetzt vermutlich erfreut aufhorchen. Wenn man sich nicht an der fehlenden Eigenständigkeit stört, kann man dem Projekt zumindest eine gewisse Gefälligkeit bescheinigen. Die einzelnen Stücke sind durch die Bank recht ordentlich, kommen allerdings nicht ganz an das Original heran. Wirklich Highlights oder gar Hits sind jedenfalls auf den ersten Blick nicht auszumachen. Da letztendlich zu wenig hängenbleibt, muss ich mir bei allem Wohlwollen trotzdem die Frage stellen: Braucht man das wirklich? Wahrscheinlich eher nicht. Ganz nett allein reicht heutzutage dann doch nicht aus, um sich auf dem überfüllten Markt durchzusetzen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht