FER DE LANCE - THE HYPERBOREAN

Label: | CRUZ DEL SUR |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 52:43 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Fer De Lance ist eine der Bands, die mich schon mit ihrem Namen verwirren. Fer De lance ist nämlich französisch für Speerspitze (klingt komisch, ist aber so). Was steckt also musikalisch hinter dieser Speerspitze und wessen Speerspitze sind oder wären sie denn nun? Also eines vorweg: die Truppe steigt schon mit dem Track „The Mariner“ großartig ein und zeigt dem geneigten, hungrigen Headbanger direkt, woher der Wind weht und wer hier die Lederhosen anhat (wahlweise auch Spandex, wer weiß das schon so genau?). Sänger/Gitarrist MP hat ein sehr voluminöses und kraftvolles Organ, das mich, zumindest in seinem Variantenreichtum und der Phrasierung, hier und da an den großartigen Ronnie James Dio erinnert. Währenddessen passiert aber soviel an der Sechs-Saiten (MP und J.Geist sowie Mandy Martillo) und Rhythmusfront (Rüsty und Scud), das schnell klar wird, das hier nicht nur der markante Gesang sehr stark ist.
Das Songwriting schwelgt hier von Anfang bis Ende in göttlichen Gefilden. Wer hier nicht nach ein-zwei Songs weiß, daas hier Epic Metal gespielt wird, der ist wahrscheinlich taub oder gar schon verstorben. Mir gefällt hier vor allem der starke und für den ganzen Aufbau elementare Kontrast der herben Vocals zu den ausschweifenden, nach den Sternen greifenden Melodien. Die Vergleiche mit Atlantean Kodex finde ich übrigens nachvollziehbar, dabei geht es meiner Meinung nach aber eher um das Gefühl, das die Kompositionen in einem auslösen, als eine allzu große Ähnlichkeit was Songwriting und Herangehensweise an das Thema Epic Metal angeht. Die Laufzeit von fast dreiundfünfzig Minuten vergeht wie im Fluge, und man fragt sich, wann die Band es denn wohl schafft, mal nach Deutschland zu kommen...
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter