Hinter Eiskristall steckt ursprünglich Sängerin La Sonnambula, die bereits seit sechzehn Jahren musikalisch aktiv ist, aber in der jetzigen Besetzung erst seit drei Jahren musiziert. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Duo mit Musiker Tim Tucker, das live von verschiedenen Musikern begleitet wird. Jetzt ist die Zeit dann auch reif für den ersten Tonträger. Die Liedersammlung thematisiert sehr vielfältig und abwechslungsreich die Kälte in der Gesellschaft und darüber hinaus in jeder Form. Stilistisch könnte man die Bochumer daher also am ehesten dem Gothik oder Dark Rock zuordnen. La Sonnambula wechselt dabei zwischen Rockröhre und Soprangesang hin und her, was an manchen Stellen ein wenig willkürlich wirkt und es daher dem Hörer nicht immer leicht macht. Genau so wechselhaft wie der Gesangsstil ist auch die Sprachwahl, die oft auch innerhalb eines Songs von deutsch nach englisch und wieder zurück wechselt.

Dem Hörer wird also einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt, was ja nicht wirklich schlecht ist und einen gewissen Anspruch unterstreicht. Genau so vielseitig ist auch die musikalische Umsetzung, die zwischen knackigen Rockparts und getragenen Passagen variiert. Bei Produktion und Mix wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen. So klingt vor allem das Schlagzeug gelegentlich etwas dünn und blechern. Die oben erwähnte Vielseitigkeit sorgt leider aber auch dafür, dass irgendwie der rote Faden fehlt und somit wenig hängen bleibt, zumal echte Highlights nicht herauszuhören sind. Dadurch wirkt einiges überladen. Jedenfalls ist hier mehrmaliges Hören angesagt, um das Ganze vollständig zu erfassen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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