Bei dem Bandnamen Mad Butcher mag man zunächst an eine junge Retro-Kapelle denken, die sich an Destruction orientiert. Tatsächlich gab es diese Band aber schon, bevor Destruction diesen Song geschrieben hatten. Auch der glatzköpfige Butcher mit dem dreckigen weißen Unterhemd auf dem Album-Cover sieht dem der Süddeutschen sehr ähnlich. Ich habe leider nie nachgefragt, ob das tatsächlich Zufall ist, obwohl zu beiden Bands vager Kontakt besteht. Mad Butcher kommen jedenfalls aus Essen im Ruhrgebiet und waren zunächst von 1981 bis 1992 aktiv. Dabei sprangen ein Demo und drei Alben heraus. Seit 2021 sind sie tatsächlich mit drei der vier Ur-Mitglieder wieder aktiv. Bei „Metal Meat“ handelt es sich aber um eine Neuauflage ihres 1987 erschienenen zweiten Albums. Bereits 2020 gab es eine Wiederveröffentlichung auf CD. Nun folgt eine Vinylversion in zwei verschiedenen Farben.

Bonustracks gibt es nicht. Die Musik von Mad Butcher klingt übrigens nicht wie erwartet wie Destruction, sondern ist deutlich mehr im klassischen Heavy Metal angesiedelt, wenn auch mit etwas schroffem Gesang. Treibendes Uptempo gibt es hin und wieder auch, aber vor allem stampfende Riffs und wilde Gitarrensoli. Sie erinnern mich aber eher an Bands wie Vampyr, die Schweizer Carrion oder die Österreicher Maniac. Alles ist simpel und traditionell gehalten. Was ich an Mad Butcher besonders gerne mag, ist der authentische Sound, der nur von einer alten Band und niemals von einer jungen, abgefeierten Retro-Combo stammen kann. Der Sound ist roh, aber nicht schlecht. Gut, dass die drei alten Alben der Ruhrpottler nun endlich wieder erhältlich sind und man sich diese vergessenen Juwelen auf CD und Vinyl in die Sammlung stellen kann.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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