Es gibt im Doom Bereich kaum eine Band, die nachträglich zu so einem Kult Objekt geworden ist wie Scald aus Russland. Gegründet im Jahre 1993 wurde die Band schnell zum Underground Hit, das Demo „North Winds“ wirbelte einiges an Staub auf und als das Debütwerk „Will Of The Gods Is Great Power“ das Licht der Welt erblickte, war das von Ausnahmesänger Agyl tragischerweise bereits erloschen. Der damals vierundzwanzigjährige, gebürtige Maxim Andrianov, war am 26. September 1997, in der Nähe einer Gleisanlage mit zerschmettertem Schädel gefunden worden. Die verbliebenen Bandmitglieder gründeten die neue Truppe Tumulus und trugen Scald zu Grabe. Die Formation kam zum Hammer of Doom Festival 2019 erneut zusammen und besteht seit je her mit dem aktuellen Sänger Felipe Plaza Kutzbach (ex-Solstice, Capilla Ardiente).

Also für die unter euch die Scald noch nicht auf dem Schirm haben, was erwartet den geneigten Hörer? Soundtechnisch spielt der Act sehr getragenen, höchst melodischen Epic Doom, der sich textlich immer wieder mit Skandinavien, Wikingern und Slawischer Mythologie befasst hat. Alles in allem passt hier alles hervorragend zusammen, Agyl´s Stimme war ein Alleinstellungsmerkmal in allen Facetten von doomigen Mitten zu Manowar´schen Spitzen. Die Riffs saßen jederzeit wie angegossen und gaben dem ganzen immer sehr viel Atmosphäre. Wie beim Doom oftmals der Fall, treten Drums und Bass beim Mix, etwas in den Hintergrund aber alles in allem ist das Jammern auf enorm hohem Niveau. Nicht nur für Doom Sammler zu empfehlen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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