BRAD MEHLDAU - JACOB´S LADDER

Label: | NONESUCH |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 70:13 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Eigentlich höre ich eine ziemlich breit gefächerte Palette an Musik. Quasi vom Jazz bis hin zum extremen Metal. Aber an und an kommt eine Werk daher, das haut mir den Kiefer aus der Verankerung. Im Fall des Tastenmann Brad Mehldau, nicht unbedingt im positiven Sinne. Also, um es in Brad´s Worten zu sagen, er ist mit Hilfe der Musik auf der Suche nach Gott und das Album soll neue Musik reflektieren, inspiriert durch die Progressive-Bands aus seiner Jugend. Nun das sehe ich echt anders. Denn neue Musik heißt in diesem Falle jazzige Eskapaden auf Teufel komm raus, wobei jegliche Richtlinien verschwinden. So beginnt „Jacob´s Ladder“ mit einem Satz und musikalischen Elementen aus dem Song „Tom Sawyer“ („Maybe As His Skies Are Wide“) von Rush. Während der eine Satz leicht verändert von einer weiblichen Stimme (Luca van den Bossche) ständig wiederholt wird, während die Musik komplett umgedreht wurde. Zum schreien und ein Tritt in den Allerwertesten für jeden Rush Fan.
Im Laufe des Albums wird schließlich die ganze Nummer auf links gedreht. Drehen tut sich auch mein Magen...komplett um, haha. Nein, das geht gar nicht. Es fehlt an allem was den Song ausmacht. Musikalisch uns gesanglich (Chris Thile) ein absoluter Gau. Protagonist Brad der zwischen dem Flügel und Keyboards hin und her wechselt, will uns auch mit seinem Beitrag „Cogs In Cogs III – Double Fugue“, irgendwo zwischen Donkey-Kong Spiele-Sound und altem Kirchen-Orgel Instrumental-Geseier, seiner Talente unter Beweis stellen. Au Backe!. Das zerrt wahrlich an den Nerven und schreit nach Erlösung.
Tja und so geht es lustig weiter, zwischen Kompositionen von Gentle Giant, Yes und ähnlichen Konsorten der 70er-Jahre. Quirlige Nummer im Progressive Rock Jazz, wie das abgedrehte Stück „Herr Und Knecht“, wechseln zu klassischen Piano-Parts, wie auf „(Entr´acte) Glam Perfume“. Wie dem auch sei, natürlich kann man diese komplexen Ansätze, zum Teil mit Spoken Words Performance als einzigartig betrachten. Dafür muss man aber mehr als ein offener Geist sein. Ich fühle mich eher überfordert und verwirrt.
Note: 2.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak