RIMTHURS - THURSAMÁL

Label: | A.D.G. |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 46:17 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Schwede Tommy Holmer ist es echtes Arbeitstier. Er ist Schlagzeuger bei den Death Metal-Veteranen Sorcery und veröffentlichte Ende letzten Jahres erst ein 2019 aufgenommenes Demo mit seinem Soloprojekt Ghûlheim als Tape-Version. Nun kommt er wieder im Álleingang daher. Dieses Mal gibt es aber keinen atmosphärischen Death Metal, sondern lupenreinen, für Skandinavien typischen Neunziger Jahre-Black Metal norwegischer und schwedischer Prägung. Das Projekt gibt es schon ewig. Bereits Mitte der Neunziger wurde der Grundstein gelegt, seit 2004 gibt es aber erst Veröffentlichungen dieses Projektes. Zwei Demos, eine EP und drei Alben sind bisher lediglich erschienen. Gut Ding will Weile haben, und so bringt es „Thursamál“, das dritte Langeisen, auf acht Tracks mit über einer Dreiviertelstunde Spielzeit. Im Grunde wird hier typischer Schweden Black Metal zelebriert.
Schnell und melodisch, mit frostigen Riffs und ganz viel Uptempo, wird hier munter drauflos geholzt. Der böse Kreischgesang mit Texten in der schwedischen Landesprache ist Genre-typisch. Die Gitarren klingen dünn und kalt, ein Bass ist nur dezent wahrnehmbar. Der Gesamt-Sound ist dünn und transparent, sodass alle Facetten der Musik gut herauszuhören sind. Was ebenfalls für Schweden typisch ist, sind die schönen akustischen Gitarren, wie beim Opener, oder auch der melancholische Klargesang bei „Eldens Andar“. Trotz aller Bosheit, Wut und frostiger Kälte geht es hier auch immer noch musikalisch zu. Melodisch heißt aber nicht kitschig! Rimthurs klingt immer abgrundtief böse! Man sieht die einsamen Wälder, die verfallenen Burgen und die brennenden Fackeln stets vor seinem geistigen Auge. Nordischer Black Metal kann immer noch interessant sein, auch wenn man meint, alles schon tausendmal gehört zu haben. Rimthurs bleibt über die gesamte Albumlänge interessant!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller