ADOPERTA TENEBRIS - OBLIVION: THE FORTHCOMING ENDS

Label: | LES ACTEURS DE L´OMBRE |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 47:56 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Adoperta Tenebris sind ein Ein-Mann-Projekt aus Frankreich (Nantes). Mit vorliegender Scheibe liefert Mastermind „G“ sein zweites Album ab. Es kommt, wie bei Les Acteurs De L´Ombre nicht anders zu erwarten, in einem edlen Digipack. Im Booklet sind neben ein paar stimmigen Naturbildern alle Texte abgedruckt, Personen sucht man vergebens. Nach einem sehr schleppenden und recht enervierenden Intro, das aus genau einem Ton besteht, startet der erste Track eher mau. So wirklich Lust macht es nicht, weiterzuhören. Jedoch: Es lohnt sich, nicht während des ersten Beitrags aufzugeben. Es wird deutlich besser! Adoporta Tenebris bieten hier leicht melancholisches, recht melodisches Düstermetall. Das Album präsentiert sich als ein Zwischending aus melodischen Black Metal und und Death Metal, gefällige Melodien vermischen sich sehr rythmusbetonten, monotonen Passagen. Die Veröffentlichung bewegt sich im unteren Midtempo-Bereich und rollt durch eine knappe Dreiviertelstunde Spielzeit. Vom Riffing erinnert es an Bands der Neunziger, ein wenig Satyricon, ein bisschen Covenant mit einer Prise Dissection, in den melodischen Passagen erinnert es an alte Suidakra.
Leider fehlt dem ganzen Werk oft deutlich an Tiefe, der Sound ist sehr flach, der Gesang steht sehr im Vordergrund. Dieser variiert allerdings stark, die Stimmvielfalt auf dem Album liegt daran, dass „G“ vier Gast-Vokalisten zur Aufnahmesession geladen hat, unter anderem den Sänger der Landsmänner von Regarde Les Hommes Tomber. Wieviel die Gastsänger zum Songwriting beigetragen hat, kann man nur mutmaßen, die einzelnen Tracks sind jedoch stilistisch um einige Nuancen unterschiedlich. Das macht es auch schwer, dem ganzen Werk eine einheitliche Bewertung zukommen zu lassen. Einzelne Songs sind wirklich stark, andere eher weniger, trotzdem ist alles sauber und auf den Punkt eingespielt.
Beinahe verspielt plätschern die sieben Stücke aus den Boxen und schaffen es den Hörer über eine knappe Dreiviertelstunde gut zu unterhalten. Der Zugang fällt leicht, das Werk fordert keine besonders intensive Aufmerksamkeit ab. Es handelt sich bei „Oblivion: The Forthcoming Ends“ um handwerklich gut gemachte Musik, die es aber nicht schafft, aus der Masse der Veröffentlichungen wirklich herauszustechen. Wer Freude an Post-Black Metal hat, kann hier unbedenklich zugreifen, Schwarzmetallpuristen dürften hier weniger glücklich werden.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack