CADAVERIA - THE SHADOWS´ MADAME (20th ANNIVERSARY EDITION)


Label:TIME TO KILL
Jahr:2022/2002
Running Time:47:45
Kategorie: Re-Release
 

Ob man es gut oder schlecht findet, das mittlerweile fast jedes Album im Zehnjahresrhythmus wiederveröffentlicht wird, ist jedem selber überlassen. Bei mancher Scheibe denke ich aber, es ist einfach der Versuch nochmal Gewinn abzugreifen. Sei es drum, zumindest gibt es diese Rille bisher nun auch auf Vinyl und hört, hört sogar als Musikcassette. Ja, die Dinger sind tatsächlich wieder im Kommen, wenn auch nur in homöopathischen Dosen. Ein kurzer Blick zurück, wir befinden uns in den 90er Jahren, als eine junge Nachtigall mit dem wohlklingenden Künstlernamen Cadaveria sich einer Band namens Opera IX anschließt. Dass es sich bei solch klangvoller Namensgebung logischerweise um Black Metal handelt, braucht man nicht extra zu erwähnen. Anno 2001 hat Madame scheinbar die Nase voll und gründet mit Drummer Marcelo Santos, Killer Bob (Necrodeath) am Bass sowie Gitarrist Frank Booth ihre neue Truppe Cadaveria.

Musikalisch bewegt sich alles im symphonischen Black und Death Metal-Bereich, verfeinert mit einem leichten Goth-Einschlag. Und so wird 2002 das Debütalbum „The Shadows´ Madame“ bei Scarlet Records veröffentlicht, das mit außergewöhnlich eingängigen Riffs und einem exzellenten Songwriting punkten kann. Nun hatte Sängerin Cadaveria wohl die Idee, ähnlich wie Angela Gossow klingen zu wollen. Also nicht unbedingt der beste Einfall von Miss Raffaella Rivarolo, wie sie in Wirklichkeit heißt. Wenn man genau hinhört, merkt man schnell das sie weitaus mehr draufhat als die heutige Arch Enemy Managerin.

Auch im Hinblick auf die produktionstechnische Seite, entschied man sich für eine sehr rohe Abmischung, die den Stücken ein wenig die Brutalität nimmt. Andererseits groovt es wie Sau und bringt wohl selbst Tote auf dem Friedhof zum Headbangen. Leider blieb trotz weltweiter Veröffentlichung der große Erfolg aus, allein schon, weil das nötige Kleingeld zum Touren fehlt und es bei einigen Einzelgigs in Europa bleiben sollte. Wer auf Bands wie Znöwhite oder Détente steht und das Album noch nicht als Schallplatte oder Musikcassette im Regal hat, sollte hier zuschlagen. Mit „Spell“ und „Velo“ gibt es noch zwei Bonus Stücke on top.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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