Die Vier Hamburger Jungs von Kavrila bringen mit den zehn Songs vom neuen Album Mor ziemlich schwere Kost mit. Eine heftige Vertonung von persönlicher Trauer, bedingt durch den Tod der Mutter von Sänger Alex, die sich als roter Faden durch den ganzen Longplayer zieht, hinterlässt auf jeden Fall ganz schön Eindruck. Eine ebenso mächtige, wie verzweifelte und wütende Klangwand, überrollt einen mit einer wilden Mischung, die stets zwischen aggressiven Hardcore, krassem Noise, Punk und starken melodischen Parts hin und herwechselt. Dazu sind noch reichliche Breaks mit treibenden Metal Riffs und einige Sludge Elemente eingestreut.

Alles zuweilen etwas bewusst disharmonisch, aufwühlend und hoch emotional, aber gleichzeitig immer irgendwie fesselnd. Als Gesamtwerk ist das Album in sich sehr stimmig. Man könnte vielleicht kritisieren das ein wenig die Abwechslung fehlt. Das ist allerdings bei „Mor“ so gewollt. Mitreißend, verstörend, gefühlvoll, wütend, verzweifelt, der Release hat so verdammt viele Attribute und Facetten, ist aber sicher nichts für Zartbesaitete. Die Umsetzung von Emotionen, Gedanken und Trauerbewältigung in Musik ist auf jeden Fall voll gelungen und nimmt einen mit in ein Wechselbad der Gefühle. Eine krasse Veröffentlichung mit durchaus morbider Faszination…

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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