Die Allgäuer sind das Paradebeispiel für die positive Entwicklung einer Band. Nachdem ich den Erstling „Die Welt Wartet Nicht“ noch hart kritisiert habe, konnte ich dem Nachfolger „Keine Einigkeit Um Recht & Freiheit“ bereits eine deutliche Steigerung bescheinigen. Jetzt liegt das dritte Werk vor und ich bin erneut positiv überrascht. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich ist wiederum ein deutlicher Schritt nach vorne erkennbar. Musikalisch gibt es das volle Brett, welches Deutschrock und Punk mit einem leichten Bad Religion-Flair bietet und auch noch soundtechnisch fett produziert wurde.

Der klare und trotzdem raue Gesang erklingt ebenfalls immer ungezwungener und souveräner. Inhaltlich hat genau so ein Reifeprozess stattgefunden. Die Jungs positionieren sich glasklar und eindeutig in der Mitte unserer Gesellschaft und lehnen Extremismus aus jeglicher Richtung klar ab. „Aufstand Der Anständigen“ ist ein klarer Aufruf an die bequemen Mittelständler, sich dem radikalen Wahnsinn entgegenzustellen. „Halte Durch“ gibt dabei den Mutmacher an die Hand. Aber es werden auch Lösungen präsentiert. „Glaube An Freundschaft“ ist da ein eindeutiger Beleg.

Wer jetzt immer noch zu faul ist, sich entsprechend zu engagieren, bekommt mit „Du Hast Nicht Alles Versucht“ direkt den nötigen Arschtritt verpasst. Schließlich ist es für diese Welt schon Fünf vor Zwölf, denn „Leise Geht Die Welt Zu Grunde“. Der musikalische Reifeprozess zeigt sich dann auch im Bonusmaterial, wo neben einem Instrumentalstück auch vier Piano-Versionen älterer Songs dargeboten werden, die ebenfalls die Veränderungen und Reife der Truppe gelungen aufzeigen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht