Neaera aus Münster waren in ihren Anfangstagen ziemlich fleißig und veröffentlichten zwischen 2005 und 2013 sechs Alben. Von 2015 bis 2018 hatten sie sich vorerst getrennt. Nach ein paar Reunion-Gigs blieb man zusammen und legt nun das erste Album seit dieser Zeit heraus, welches schlicht selbstbetitelt ist; übrigens immer noch in Originalbesetzung! Nach einem Intro gibt es zehn Tracks modernen Melodic Death Metal auf die Ohren. Na ja, Melodic Death? Ich hasse es immer, wenn sich Bands so bezeichnen und dann stattdessen mit modernem Core-Gedöns ankommen. Und genau das ist bei Neaera leider auch der Fall. Statt schwedisch geprägtem Melodic Death im guten alten Neunziger-Stil gibt es tiefer gestimmte Gitarren und fieses, getriggertes Schlagzeug auf die Ohren. Hin und wieder gibt es dezente, schwedisch anmutende Gitarrenmelodien, aber größtenteils gibt es eine fette, sterile Wand, die zwar knallt, aber nicht zünden will. Am besten gefällt mir der sehr aggressive und völlig abgefuckte Gesang von Frontmann Benjamin Hillecke. Wer Heaven Shall Burn, As I Lay Dying, Unearth oder neuere In Flames mag, sollte aber eine Menge mit Neaera anfangen können.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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