Das neue Jahr beginnt für mich mit einer faustdicken, angenehmen, Überraschung. Wie so viele, lernte ich Tony Martin als Sänger von Black Sabbath kennen, für die er unter anderem die Scheiben „Headless Cross“ und „Tyr“ eingesungen hat, die für mich bis heute immer noch zum besten zählen, was die Birminghamer jemals produziert haben. Nach seinem endgültigen Ausstieg Mitte der Neunziger Jahre habe ich den Briten leider ein wenig aus den Augen verloren. Umso erfreuter bin ich, dass mir jetzt sein neustes Werk auf den Schreibtisch flattert. Irgendwie scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Musikalisch schlägt der Sänger mit seiner Begleitband wieder in die gleiche Kerbe und liefert überwiegend düstere und schwere Riffs, die durchaus aus dem Fundus des damaligen Brötchengebers stammen könnten.

Gesanglich hat der Meister ebenfalls nicht verlernt und klingt immer noch variabel und kraftvoll. Aus dem Rahmen fällt da nur das halb akustische „This Is Your Damnation“, was aber ebenfalls nur die vorhandene Vielseitigkeit unterstreicht. Ein besonderes Highlight ist dann das abschließende Titelstück „Thorns“, das sehr ruhig beginnt und sich dann immer weiter steigert. Zwar erreichen die vorliegenden Songs nicht ganz die Güte der oben genannten Meisterwerke, aber der Vergleich wäre letztlich auch nicht wirklich fair. Für sich allein gesehen handelt es sich hier jedenfalls immer noch um eine bärenstarke Scheibe.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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