GHÛLHEIM - A TERRIBLE PILGRIMAGE TO SEEK THE NIGHTED THRONE OF THE FAR DAEMON-SULTAN AZATHOTH

Label: | ADG |
Jahr: | 2020 / 2019 |
Running Time: | 22:10 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ghûlheim ist das Soloprojekt des schwedischen Einzelkämpfers Tommy Holmer, der sich hier Umr At-Tawil nennt und aktueller Schlagzeuger der Death Metal-Veteranen Sorcery ist. Eine einzige Drei-Track-EP wurde 2019 digital bei Bandcamp hochgeladen. Und da Underground-Demos auf Kassetten gehören, erscheint davon nun eine limitierte Tape-Version. Wenn man den Titel fehlerlos richtig gelesen hat, ist die EP bereits vorbei, haha! Geboten wird leicht symphonischer, aber dennoch irgendwie typisch schwedischer Schweden Black-/Death Metal, der etwas an Bands wie Dissection, Soulreaper, Dawn oder Necrophobic erinnert; zumindest dann, wenn ordentlich gebrettert wird. Es gibt aber auch hymnisch gesungene, melodische Passagen mit heroischen Männerchören. Im Hintergrund ertönen seichte Keyboard-Teppiche oder besinnliche Pianoklänge. Hin und wieder hat die Musik einen symphonischen Touch. Es dominiert jedoch die Brachialität.
Wie für Schweden so üblich, ist die Produktion dünn, klar und kalt ausgefallen. Textlich geht es um die dämonischen Wesen von H.P. Lovecraft, wobei die Musik – dazu passend – atmosphärisch und majestätisch zugleich ist. Daher passt die eigene Bezeichnung Symphonic Lovecraftian Death Metal auch wie die Faust aufs Auge. Trotz vieler vertrauter Einflüsse klingt Ghûlheim sehr eigenständig und weiß immer wieder zu überraschen, so zum Beispiel die Spinett-Sequenz im fast achtminütigen „The Monstrous Nuclear Chaos Beyond Angled Space“. Zudem enthält die Kassette den eigenwilligen King Diamond-Coversong „Killer“ (vom 1995 erschienenen Album „The Spider´s Lullabye“), der auch glatt als Eigenkomposition durchgehen könnte. Die Spielzeit von über zwanzig Minuten, in denen eine ganze Menge passiert, ist ebenso positiv zu erwähnen wie das tolle Artwork, welches diese EP eindrucksvoll abrundet. Ich bin echt gespannt, was da in Zukunft noch so auf uns zukommt!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller