And Now for Something Completely Different, um es mal mit den Worten von Monthy Python zu sagen. Wer Marianne Sveen noch von ihrer alten Band Katzenjammer kennt, sollte sich schnell von der Erwartung befreien, sie würde auf ihrem Solo Debüt in die gleiche Kerbe hauen. Aus dem ständig gutgelaunten Energiebündel ist eine ernsthafte Songwriterin geworden, die mit melancholischen, nachdenklichen und atmosphärisch angelegten Sounds, ganz neuen Wege beschreitet. Dass es ihr eine absolute Herzensangelegenheit ist, zeigt sie mit ihrer Aussage „Mein größter Kindheitstraum, Teenager- und Erwachsenentraum ist wahr geworden. Heute veröffentliche ich mein Debüt-Soloalbum. Es wurde von ganzem Herzen geschrieben, ohne Grenzen oder Rücksicht produziert und von einigen der besten Menschen, die ich kenne, zum Leben erweckt.“

Musikalisch gibt es anstelle von Party-Folk jetzt strukturierte Songs mit orchestralen und atmosphärischen Arrangements. Tempomäßig bewegt sich alles mehr im balladesken Bereich. Dabei verarbeitet sie ihre Erlebnisse aus der Zeit als psychiatrische Krankenschwester genauso, wie die Leukämie Erkrankung ihrer Tochter. Aber auch politische Themen finden ihren Platz in den Texten. Die Künstlerin selbst sagt dazu, dass sie an diesem Album zwar "nur" fünf Jahre gearbeitet habe, dass es sich aber anfühle, als habe sie bereits ihr ganzes Leben darauf hingewirkt.

Und so wirken diese ambitionierten Lieder sehr intim, ja regelrecht zerbrechlich, wobei teilweise Mandolinen und Geigen den einen oder anderen Akzent setzen. Dazu rundet ihre prägnante Stimme, die zuweilen an Fiona Apple erinnert, das Debüt vortrefflich ab. Eine besondere Platte einer besonderen Künstlerin, die es hier zu entdecken gibt. Gewiss kein Mainstream, aber wer sich darauf einlässt wird mit einem mitreißenden Strom aus Emotionen belohnt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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