Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, es hier mit einer Perle aus den frühen Achtzigern zu tun zu haben. Dabei ist das neue Werk von Tower brandneu, strahlt aber einen Retro-Charme aus, der seinesgleichen sucht. Die Amerikaner aus der Nähe von New York bieten klassischen Metal, der auch aus der Frühphase der New Wave Of British Heavy Metal stammen könnte. Der Gesang von Sarabeth Linden erinnert stellenweise an die junge Doro Pesch. Daher könnte man das Ganze mit „Frühe Warlock treffen auf frühe Iron Maiden“ beschreiben. Neben der außergewöhnlichen Power-Röhre beherrscht Frau Linden auch den gefühlvollen und trotzdem kräftigen Gesang, wie sie bei „Lay Down The Law“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Produktion und Sound sind passenderweise ein wenig rumpelig und old school ausgefallen, was natürlich perfekt ins Gesamtbild passt.

Auch die Laufzeit ist für eine Veröffentlichung im Vinyl-Format geradezu prädestiniert. Selbst das leicht trashige Cover-Artwork könnte aus dieser Zeit stammen. Allerdings tritt die Truppe gelegentlich zu sehr aufs Gaspedal. Die Songs würden in meinen Augen noch an Klasse gewinnen, wenn man das Tempo ab und zu etwas drosseln und den Melodien damit mehr Platz zur Entfaltung geben würde. Aber das sind wirklich nur kleine Feinheiten.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht