Hate aus Warschau spielen unter eben jenem Namen schon seit 1991, europäisch geprägtes Todesblei und das, meine Damen und Herren, sind immerhin dreißig Jahre! Ja, ich weiß, jetzt fühlen wir uns alt aber das macht ja nichts, immerhin kennen die Leser jenseits der dreißig oder vierzig, meistens mehr Bands und haben mehr Konzerte besucht, als die jungen Headbanger, denen man noch einiges zeigen muss oder sollte. Hate starteten 1990 als Infected und spielten erst mal eine ganze Weile ganz herkömmlichen Death Metal, bis die Entscheidung fiel das Ganze deutlich schwärzer zu betreiben. Das Tolle am Sound der vier Polen ist die Komplexität, die den Arrangements innewohnt. Auch wenn die Brutalität nie zu kurz kommt, hier wird das Drum Kit leidenschaftlich verkloppt, während Adam The First Sinner guttural die Narrative in das Mikro gurgelt, brüllt und röchelt.

Die Gitarrenparts klingen teils schon fast progressiv (Applaus an Domin und Adam hierfür) und einen Moment später zerbricht die Komplexität und weicht dem typisch schwarz metallischen Stakkato. Hate schaffen es mich mit „Rugia“ in ihren Bann zu ziehen und das nicht zuletzt wegen der überraschenden Mixtur, die den Sound so brutal aber auch so intelligent macht. Wer leicht progressiv angehauchten Blackened Death Metal mag, der sollte sich hier schleunigst die Platte bestellen und vielleicht noch ein Shirt dazu (wegen dem geilen Artwork!). Hut ab vor diesem hoch anstrengenden Stück Musik!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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