Nachdem es wieder einmal reichlich personelle Veränderungen gegeben hat, unternehmen FireWölfe nun im runderneuerten Line-Up den dritten Versuch, die Metalwelt zu erobern. Die Amerikaner zocken dabei feinsten Achtziger Jahre Metal, was natürlich fernab jeglicher Innovation ist, aber dafür umso routinierter und gekonnter dargeboten wird. Die Truppe beherrscht die komplette Klaviatur von der schnellen Speed Metal Attacke über groovige Stampfer, bis hin zur melodiösen Ballade. „Candle In The Dark“ beweist in diesem Zusammenhang eindrucksvoll, dass Balladen gefühlvoll sein können, ohne gleichzeitig kitschig zu sein. Mir gefallen vor allem die immer wieder eingestreuten Gitarrensoli ausnehmend gut. Hier zeigt sich die leider selten gewordene Kunst, ausgiebige Soli mit viel Druck aber trotzdem jederzeit melodiös zu zelebrieren, die vielen der selbsternannten Gitarrenhelden heutzutage abhanden gekommen ist.

Auch gesanglich gibt es wenig auszusetzen. Die raue und kraftvolle Stimme von Neuzugang Freddy Krumins am Mikrophon erinnert gelegentlich an Blaze Bayley (ex-Iron Maiden) und kann jederzeit überzeugen. Traditionelle Metaller werden an dieser Scheibe ihre helle Freude haben. In Zukunft gilt es jetzt nur noch, auch die Königsdisziplin im Songwriting zu meistern. Wenn es der Truppe gelingt, ihre überdurchschnittlichen Songs auch noch mit entsprechend hochklassigen Refrains zu versehen, die länger im Ohr bleiben, steht einer noch höheren Bewertung nichts mehr im Wege. So bleibt unter dem Strich eine gute Scheibe mit angenehmem Retro-Feeling stehen, die aber auch noch ein wenig Luft nach oben hat.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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