SCHATTENMANN - CHAOS


Label:AFM
Jahr:2021
Running Time:46.09
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit ihrem dritten Longplayer liefern Schattenmann sowohl musikalisch als auch inhaltlich ihr bisher reifstes Werk ab. Die Truppe um den ehemaligen Stahlmann-Gitarristen Frank Herzig, der hier als Sänger agiert, löst sich ein wenig von den bisherigen typischen Neue Deutsche Härte Sounds und liefert ein gitarrenlastigeres Rockalbum ab, das stilistisch dann auch eher nach Hämatom als an Stahlmann klingt. Inhaltlich werden diesmal noch konsequenter als in der Vergangenheit Missstände der heutigen Zeit und der Verfall der Gesellschaft thematisiert und an den Pranger gestellt. So werden Egoismus, zunehmende Reizbarkeit und der immer respektlosere Umgang miteinander genau so beschrieben wie Vereinsamung und Hass. Bei „Spring“, wo es offensichtlich um das Thema Selbstmord geht, zeigen auch ihre Gäste J.B.O., das sie mehr sind als eine bloße Spaßkapelle.

Mein persönliches Highlight ist jedoch „Alman“, wo die Jungs sich die Jungs dem Thema „deutsche Überheblichkeit und Herrenmenschen-Denken“ widmen, und mit bitterbösem schwarzen Humor ein klares Statement setzen, ohne den erhobenen Zeigefinger allzu deutlich raus zum kehren. Ganz starke Leistung! Da eigentlich alle Songs ohne Ausfall sehr eingängig sind, ohne dabei an Power zu verlieren, und darüber hinaus auch noch druckvoll, sauber und fett produziert sind, kann man von einer Weiterentwicklung sprechen, der die Band einen großen Sprung nach vorne bringen dürfte.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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