GO MUSIC - 25TH ANNIVERSARY

Label: | A1 |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 121:49 |
Kategorie: |
Liverecording |
Cover-Songs oder gar Cover-Bands als solche waren nie meine Welt. Für mich...abwertend betrachtet waren es immer Musiker die es mit ihrem eigenem Kram, warum auch immer, nicht geschafft haben. So zumindest die Sicht der Dinge während meiner kurzen Musik-Karriere. Heutzutage sehe ich das etwas entspannter. Tja und in den frühen Jahren des Rock ´n´ Roll ging es wohl nicht anders, haha. Wer wollte deutsche Acts mit eigener Mucke hören. Heuer hat man fast ein ganzes Genre daraus gemacht und selbst bekannte Acts kommen wimmer wieder mit Cover-Alben an die Sonne oder Touren ständig in diesem Rahmen. Dazu gesellen sich die Tribute-Bands. In meinen Augen noch schlimmer, haha.
Martin Engelien (ehemals Klaus Lage Band) geht mit dieser Prozedur mittlerweile in den zweiten Frühling rein und hat somit ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel. Stets mit wechselnder Besetzung absolviert er kleinere Tourneen und Gigs. Musikalisch widmet man sich Klassikern aus dem Rock, Pop und Jazz. Zum Jubiläum gibt es nun einen Silber-Doppeldecker mit insgesamt sechzehn Beiträgen. Gott sei Dank ist die ausgewählte Palette auf Konserve, die aber live aufgenommen wurde breiter gefächert, als der letzte Gig den ich erleben durfte. Damals wurden wirklich nur die totgetretenen, von zig tausenden Bands bereits nachgespielten Nummern serviert, die zumindest ich so gar nicht mehr hören kann.
Man geht eben meist auf hundertprozentig sicher und wählt Evergreens aus, die selbst die Mutti aus Hintertupfingen kennt. Klar, bei dem Stadtfest-Publikum geht das immer. Egal wer spielt. Mister Engelien, macht es sich da nicht ganz so leicht und hat meistens renommierte Musiker/Innen und Sänger/Innen im jeweiligen Line-Up. Hier an diese Stelle alle Beteiligten der CD-Recordings zu nennen, würde das Review etwas strapazieren. Ergo suche ich Highlights und No-Go Tracks raus. Verteilen wir mal zu erst die Pluspunkte. Da wäre Jeannette Marchewka (Almanac), die den Cyndi Lauper Song „Time After Time“ neu veredelt. David Readman von Pink Cream 69 gibt sich mit „Whole Lotta Love“ (Led Zeppelin) die Ehre. „Oh Well“ (Fleetwood Mac) glänzt mit der Gitarren-Leistung von Francesco Marras (Tygers Of Pan Tang).
Die göttliche Shouterin Jutta Weinhold (Velvet Viper) tritt mit „Lazy Sunday Afternoon“ (The Kinks), fett den Allerwertesten. Der mir völlig unbekannte und mittlerweile verstorbene Sänger Johnny Rogers, bringt den coolen Groove in die B.B. King´s Nummer „Help The Poor“. Tja und last but not least Michael Jackson´s Hit „Man In The Mirror“, mit einer gelungenen Ausgabe, gesungen von Cherry Gehring (seit 2001 Keyboarder bei Pur) und einem lässigen Solo von Roni Lee (ex-Venus & The Razorblades).
Und jetzt zu den Ausrutschern: ganz vorne „Shallow“ (Lady Gaga, Bradley Cooper), gesungen von Svenja Schmidt, die sich mit einem Oldschool-Keyboard-Sound begleitet. Stimmlich hat man sich da wohl etwas überschätzt. Zudem geht der Charme des Originals, mit nur einer Voice völlig flöten. Wenigstens kann Mister Marras, mit seinem Solo etwas Boden gut machen. Danach schließt sich „Sympathy For The Devil“ (The Rolling Stones) mit Fronter Gil Edwards an. Seine Stimme passt nicht zu dem Beitrag. Das gleiche Problem habe ich mit den Gesangsmuskeln von Martin Gerschwitz auf „In A Gadda Da Vida“ (Iron Butterfly) und Chuck Plaisance mit „The House Of the Rising Sun“ (The Animals). Der Rest ist eher unter „ganz in Ordnung“ anzusiedeln. Viel Spaß!
Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak