Das Trio Moribund Oblivion stammt aus der Türkei und legt hier sein immerhin siebtes Album vor. Es handelt sich um recht schnellen, aber auch poppigen Melodic Black Metal, der einen unverkennbar nordischen Einschlag hat und ein wenig an Mactätus in gut gelaunt erinnert. Spielerisch und handwerklich ist das Dargebotene auf hohem Niveau, die Produktion ist absolut sauber, dennoch springt an keiner Stelle der Funke über. Die Songaufbauten sind sehr voraussehbar und teilweise wie aus einem Baukasten aneinander gesetzt, die Stücke machen den Eindruck, als habe sich das Trio bei jedem einzelnen Track vorgenommen, eine Black Metal Ballade zu kreieren. Auffällig ist die geradezu euphorische Stimmung, die das Werk versprüht, mir fällt auf Anhieb kein anderes Black Metal Album mit einer derart fröhlichen Grundstimmung ein, auch bedingt durch immens viele Dur-lastige Melodien.

Alle Versuche, eine düstere oder aggressive Atmosphäre aufzubauen, enden bereits nach wenigen Takten und machen epochalen Riffs Platz, zu denen man sich vor seinem inneren Auge hervorragend Rhapsody oder Hammerfall Videos vorstellen kann. Trotz der recht hohen Geschwindigkeit, die die Tracks versprühen, macht sich leider recht bald Langeweile breit, da aufgrund der simplen Aufbauten und der mangelnden Überraschungen jeder Song auch irgendwie gleich klingt. Einzig der letzte Track sticht ein wenig hervor, hier wechseln sie von Englisch in ihre Muttersprache, Türkisch hört man eher selten im Black Metal, dennoch ist auch „Sinirlarin Ötesi“ eine weitere Ballade und unterscheidet sich musikalisch nicht vom Rest. Wer Graveworm und anderen gute Laune Düster Metal mag, wird auch hier gewiss glücklich mit werden, für Schwarzmetallpuristen ist dieses Album eher nicht zu empfehlen.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack

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