Ember Sea aus Hannover legen ein Album mit einem Live Konzert vor. Moment, Live Konzert? Was war das noch gleich? Motivierte Musiker auf einer gut beleuchteten Bühne, mit großen Boxentürmen und eventuell sogar noch Pyros, die darauf brennen ihr Songmaterial zu präsentieren. Davor feiernde Menschen, die mit einem Kaltgetränk der Darbietung lauschen oder sich die Seele im Moshpit rausbangen. So ähnlich werden wir das wahrscheinlich mal unseren staunenden Enkeln erzählen, wenn sie fragen, was wir früher in unserer Freizeit denn gemacht haben.

Aber ich schweife ab. Das letzte Lebenszeichen in Form des überragenden Albums „How To Tame A Heart“ liegt ja auch schon wieder vier Jahre zurück. Also dringend Zeit sich mal wieder in Erinnerung zu bringen. Auf der hervorragend aufgenommenen CD, findet man die Lieder der letzten beiden Studio Veröffentlichungen. Aufgenommen wurde in zwei Locations, in der Ku-Ba Halle Wolfenbüttel und im Monopol in Langenhagen, mit echtem Publikum im Jahre 2017. Natürlich wie immer mit der wundervollen Stimme von Eva Gerland, die, obwohl sich die Band ja im Gothik Bereich ansiedeln lässt, keine sopranistischen Träller Orgien von sich gibt. Die restlichen Mitstreiter legen wie gewohnt einen feinen Soundteppich darunter und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Band live noch ein Ticken besser rüberkommt als im Studio. Druckvoller und mit noch mehr Emotion. Das ist auch nicht immer die Regel. So manche Live Scheibe offenbart die kleinen oder auch großen Schwächen der Protagonisten, die dann mit moderner Studiotechnik ausgebügelt werden. Davon ist man allerdings auf „Two Stages“ meilenweit entfernt, hier passt einfach alles. Adsche Tönnsen aus Büttenwarder würde wohl sagen “Das war ein wunderbar herrliches Konzert.“

Allen, die Ember Sea schon kennen, sei diese Platte ans Herz gelegt. Und allen anderen Liebhabern von kraftvollem Gothic Metal und großen Frauenstimmen, empfehle ich unbedingt den Silberling einmal an zu testen. Doch Augen auf beim Kauf! Nur auf der CD-Version oder bei direktem Download auf der Bandseite, gibt es alle siebzehn Lieder. Wer bei einem bekannten Verkaufsportal, mit dem einem Fluss in Südamerika ähnlich klingenden Namen runterlädt, bekommt zwei Songs weniger!

Note: Keine Wertung
Autor: Pistol Schmidt

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