Auch wenn einem das im Ausland nie jemand glaubt, aber Deutschland ist mehr als Lederhosen, Bier und Pünktlichkeit. Wir können nämlich auch nackt, laut und schmutzig. Auch wenn das auf die eine oder andere Art alles miteinander in Verbindung stehen kann. Es ist auch nicht so, dass wir uns im Rock etwas beweisen müssten, immerhin haben wir Udo Dirkschneider, wir hatten bis zur "Blackout"-Scheibe die Scorpions, wir haben Kai Hansen und Grave Digger und ...naja, Doro. Was wir schon seit 1977 haben, sind Trancemission, wenn auch unter anderen Namen. Der ganz große Durchbruch war ihnen leider nie vergönnt, das ist dem Vierergespann aber ziemlich egal. Mit ihrem neuen Album werden die Gitarren wieder eingestöpselt, die Stimme geölt und die Stöcke geschwungen. Musikalisch gibt es Hard Rock geliefert, allerdings die der etwas gediegeneren Sorte. Es wird also gevögelt, aber auf dem Bett und mit anschließendem Duschen. Das besondere Leckerchen ist "Thanks God I´m A Fool". Ein straightes Gitarrenriff, das einen gut mitschwingen lässt und auch textlich fetzt. Die Stimme von Lothar Antoni ist immer wieder ein Genuss, da er nicht nur einen irren Stimmumfang, sondern auch so viele unterschiedliche Facetten aufmachen kann. In "Sex Me Up" kann man sich da mal ein Bild von machen. Im Duett mit Lalena Katz im Song "You" geht seine Kraft leider etwas unter. Allerdings hängt das auch damit zusammen, ob man auf gefühlsduseligen Balladenschwulst abfährt, oder NICHT. "Naked Flames" kommt gut zur Sache und ist ein entspanntes Hard Rock Album von einer Bande, die es nicht nötig hat, sich oder anderen etwas zu beweisen.

Tracklist:
01. Naked Flames (Pt.1)
02. Thorn Birds
03. Not Me
04. Sex Me Up
05. You
06. House Of Love
07. Thanks God I’m A Fool
08. Jenny And The Beast
09. Susi ‘n’ Mape
10. Naked Flames (Pt. 2)

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn

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