NORDJEVEL - FENRIIR

Label: | INDIE RECORDINGS |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 23:10 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nordjevel, ein norwegisches Quartett, das seit 2015 aktiv ist, meldet sich mit einem Minialbum zurück. Während ich seit ihrem großartigen Debütwerk, aus dem Jahr 2016, das mit über-Songs wie „Dejevelen I Nord“ auftrumpfte, mich nicht weiter mit ihnen beschäftigte, war ich natürlich dementsprechend neugierig auf ihre neue Veröffentlichung. Der titelgebende Song „Fenriir“ eröffnet die dreiundzwanzigminütige Sause und überrascht mit einem Ur-nordischen Sound. Mit mitgröltauglichen Hooks erinnert das Stück an Thyrfing oder andere Viking-Metal Bands und ist packend und mitreißend. Während sich der geneigte Hörer auf ein episches Werk voller norwegischer Götter- und Heldensagen einstimmt und schon einmal sein Langschwert aus dem Schrank holt, droht bereits im zweiten Song die Ernüchterung. Die beiden nächsten Lieder sind stilistisch vollkommen anders und klingen irgendwie nach Coversongs von Dimmu Borgir und Immortal. Es folgt ein Possessed Cover und eine Liveaufnahme und schon ist die Scheibe vorbei.
Die Aufnahmequalität ist zudem leider recht anstrengend, da teilweise jeder einzelne Plektren-Gitarrenanschlag zu hören ist. Das Gezwitscher geht dem Hörer schnell sehr auf die Nerven, ein einfacher Filter hätte da leicht Abhilfe schaffen können. Die Songauswahl und das doch irgendwie lieblose Mixing lassen einen recht lust- und konzeptlosen Eindruck der Veröffentlichung aufkommen. Der Titelsong ist klasse, der ganze Rest wirkt ausschließlich wie Füllmaterial. Dies Intention dieser musikalischen Resteverwertung erschließt sich dem Hörer nicht so wirklich. Ich hake es als „Lebenszeichen“ ab, Neugierde auf ein eventuell kommendes Album weckt es aufgrund des wilden stilistischen Potpourris eher weniger. Sammler schlagen ohnehin zu, ansonsten würde ich es mir nur zulegen, wenn ich dringend Leerräume in meinem Regal füllen müsste.
Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack