SOLBRUD - LEVENDE I BRØNSHØJ VANDTÅRN

Label: | EISENWALD |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 69:28 |
Kategorie: |
Liverecording |
Ich kann mich daran erinnern, dass Solbrud eine der ersten Bands war, die ich durch einen großen Promoter für CROSSFIRE gemacht habe. Das war 2012, als ihr erstes, selbstbetiteltes Debütwerk auf die ahnungslose Menschheit losgelassen wurde. Damals waren sie noch klein und galten als Black Metal-Band. Heute sieht das Ganze anders aus. Die Kopenhagener haben sich konstant weiterentwickelt und mittlerweile zu einer festen Größe im Post-Metal gemausert. Nach drei Studio-Alben überbrücken sie nun die konzertlose Corona-Zeit mit einem ersten Live-Album. Das hört man zwar nicht, da es absolut kein Publikum zu hören gibt, aber dennoch gefällt mir der hier vorliegende Tonträger sehr gut. Enthalten sind acht Tracks von allen drei bisherigen Alben. Aber auch das noch nicht auf einem regulären Album verewigte „Sjælekrig“ hat den Weg in die Setlist gefunden. Bis auf die jeweils zweiminütigen Songs „Skygge“ und „Menneske“ sind alle Monstertracks zwischen acht und dreizehn Minuten lang; sogar zweimal gleich elf Minuten.
Das Set beginnt mit einem schleppenden Viervierteltakt am Schlagzeug. Es geht weiter mit schnellen Gitarren, aber das Tempo bleibt dennoch vorerst gedrosselt. Das bleibt jedoch nicht so. Da die Songs alle recht lang sind, passiert hier eine ganze Menge. Am geilsten sind die schnellen Knüppelpassagen und der fiese, heisere in der dänischen Landessprache verfasste Kreischgesang. Irgendwo zwischen klassischem norwegischem Black Metal, Suicidal Black Metal, Sludge, Post-Metal und ein paar progressiven Elementen ist ihre abwechslungsreiche und durchaus gut gespielte Musik angesiedelt und sorgt immer wieder für Überraschungen durch spannenden Songaufbau, aber auch dadurch, dass einige der Songs live auch umarrangiert wurden. Dadurch punktet die Band mit Eigenständigkeit, aber auch mit einer beklemmenden Atmosphäre, die den Hörer sofort in seinen Bann zieht. Ob das auch auf der Bühne funktioniert, kann ich nicht sagen, denn ich habe Solbrud weder live gesehen noch die DVD zur Hand, die hier ebenfalls mit beim CD-Kauf enthalten ist.
So ist das halt mit den Downloads. Sei´s drum! Das Mastering zum fetten Sound übernahm übrigens kein Geringerer als der legendäre Flemming Rasmussen, der unter anderem „Master Of Puppets“ von Metallica, „Imaginations From The Other Side“ und „Nightfall in Middle-Earth“ von Blind Guardian, „By Inheritance“ von Artillery, „Covenant“ von Morbid Angel, „Red, Hot And Heavy“ von Pretty Maids, „Bent Out Of Shape“ von Rainbow und „Iron“ von Ensiferum produziert hat. Bei Solbrud handelt es sich definitiv um eine der interessanteren Vertreter des Genres. Da man hier eh kein Publikum hört, ist diese CD vielleicht als Erstwerk für Neueinsteiger ganz gut geeignet. Fans der Band werden ohnehin zuschlagen.
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller