GEVATTER TOD - DIE NEUE TEUFELEI I


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2020
Running Time:44:49
Kategorie: Eigenproduktion
 

2018 tat sich das Berliner Duo Gevatter Tod zusammen, um gemeinsam Black-/Death Metal zu spielen. Das mir hier im Digipack vorliegende Debüt enthält acht schnelle, aber dennoch atmosphärische Tracks mit deutschen Texten. Atmosphärisch deshalb, weil alles hinter dem wüsten Geballer auch immer wieder Keyboards und orchestrale Sounds ertönen, die wahrhaft düster und apokalyptisch rüberkommen. Es ist echt merkwürdig. Irgendwie klingt der Opener „Memento Mori“ schwammig und matschig, aber dennoch merkt man, dass hier viel hinter steckt, vor allem Detailverliebtheit. Gevatter Tod sind keine typische Black-/Death Metal-Band, wie zum Beispiel Behemoth, sondern klingen sehr eigenwillig. Vergleiche zu anderen Bands fallen mir nicht wirklich ein. „Rumpelstilzchen“ beginnt ruhig. Bei „Krone“ klingen sie wie eine Doom-/Death Metal-Band aus den Neunzigern.

Die Bandhymne „Gevatter Tod“ ähnelt dann wieder eher dem Opener. Ich tue mich mit dem Album echt schwer. An sich gefällt mir schon, was die beiden da verzapfen, aber so richtig ins Ohr gehen will das Ganze auch nicht. Gevatter Tod haben viele Ideen, aber mir fehlt irgendwie der viel zitierte rote Faden, der dafür sorgt, dass mal etwas hängen bleibt, denn das tut es nicht. Zudem sorgt der Drumcomputer zusätzlich für einen sterilen Sound, der aber nur teilweise zu der Kälte der Musik passen will. Schlecht ist das Album ganz sicher nicht. Man muss ihnen jedoch attestieren, dass sie einen eigenen Sound haben, der sich in keine bestimmte Schublade stecken lässt. Vergleiche zu anderen Bands fallen mir nicht wirklich ein. Wer es auch mal etwas kauzig mag, kann hier mal reinhören.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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