THE BLACK DAHLIA MURDER - VERMINOUS

Label: | METAL BLADE |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 35:53 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Verminous“ - zu Deutsch "Ungeziefer" heißt das aktuelle Werk der Melodic-Death-Metal-Band The Black Dahlia Murder. Benannt nach dem Mord an Elizabeth Shortin den 1940er Jahren in Los Angeles, hat die langjährige Gruppe um Frontmann Trevor Strnad aus Detroit, Michigan, die bei Metal Blade Records unter Vertrag steht, wiederholt bewiesen dass Death Metal gepaart mit Metalcore-Einflüßen durchaus zum headbangen einlädt. Schon beim ersten Durchlauf der Platte wird klar, dass es sich hier um ein gut durchdachtes und aufgeräumtes Werk handelt welches ungezieferfrei jeglichem Kammerjäger entbehrt. So werden bei Songs wie "Removal Of The Oaken Stake" oder "Child Of Night" verträumte Melodie-Passagen mit gnadenlosen Blast-Attacken geschickt arrangiert und sorgen für Kontrast. Für Double-Bass und Blastbeats sorgt auch hier wieder Alan Cassidy. Auf "Sunless Empire" wird es wie der Titel schon sagt düster.
Nach einem kurzen atmosphärischen Intro rollt der Song in mittelschnellem Tempo dann los mit umso schnelleren durchsetzungsstarken Vocals. Die Vocals an sich hinterlassen bei manchen Songs einen leicht monotonen Beigeschmack was aber schnell wieder gut gemacht wird wie bei "The Wereworm´s Feast", da erinnert man sich Gesangs-technisch sogar etwas an Chuck Schuldiner (verstorbener Death Frontman) wenn man sich ein bisschen Mühe gibt. In den meisten Songs finden sich für die Fraktion der Gitarrenpolizei gut komponierte Soli, teils mit klassischen Tonleiterfolgen die punktgenau platziert sind und sich auch in anderen Stücken wie "How Very Dead" ähnlich wiederfinden.
Die Gitarristen Brian Eschbach (Gründungsmitglied) und Brandon Ellis lassen an dieser Stelle definitiv keinen platz mehr für Kritik. Ein würdiges Finale und fast schon Black Metal-lastig im Anfang ist der letzte Song des Albums mit dem Titel "Dawn Of Rats", der im späteren Verlauf eine unerwartete Wendung nimmt und dann zum Ende mit den guten alten Kirchenglocken sein Ende findet. Doch es soll nicht zu viel verraten werden. Alles in allem ist "Verminous" ein sehr gut gelungenes emotionsgeladenes Album welches vor allem eines bietet: Abwechslung ohne den roten Faden zu verlieren. Eine klare Kaufempfehlung auch an Anhänger der älteren Schule des Death Metal.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Tobias Rühl