Ba´al aus England spielen eine Mischuing aus Black-, Sludge- und Post-Metal. Seit ihrer Gründung im Jahr 2016 gab es erst zwei EPs. Nun legen sie sie erstes Album vor. Dieses enthält neun komplett neue Songs und keine Aufwertung ihrer alten EP-Tracks. Für mich als True Black Metaller sind Sludge und Post-Metal ja immer noch irgendwie Schimpfworte. Dennoch bin ich schon bei den ersten Klängen positiv überrascht, denn das Album beginnt mit wilder Raserei und schrill gekreischtem Black Metal-Gesang. Hin und wieder tauchen im weiteren Verlauf aber auch die typischen verträumten und atmosphärischen Elemente auf. Bis auf drei kurze Intrumentals, die als Zwischen-Intros auf diesem atmosphärisch dichten Werk fungieren, sind alle Songs mit sechs bis zwölf Minuten Spielzeit alle sehr lang. Somit passiert dort auch eine ganze Menge. Aber selbst, wenn sich ein Part auch einmal in Endlosschleife wiederholt, funktioniert er, indem er den Hörer einlullt und einschnürt.

Auch mit gelegentlicher Monotonie schaffen Ba´al es immer, dabei auch interessant zu bleiben. Das kommt vor allem daher, dass sie in allen möglichen Tempovarianten musizieren. Von schwermütigen, doomigen Lava-Riffs über atmosphärische Keyboardteppiche bis hin zu rasanten Knüppelpassagen ist hier alles dabei. Der Gesang ist meist im Black Metal-Bereich angesiedelt, aber es geht auch mal in Richtung Death Metal oder sogar Funeral Doom. Die Produktion ist dünn und klar und unterstreicht somit gekonnt die klirrende Kälte so, wie es beabsichtigt ist. Sehr geil! Vergleiche zu anderen Bands kommen mir nicht wirklich in den Sinn. Aber bei Ba´al handelt es sich definitiv um eine der finstereren und besseren Sludge- und Post-Metal-Bands, zumindest für Traditionalisten wie mich.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht