OUR OCEANS - WHILE TIME DISAPPEARS

Label: | LONG BRANCH |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 49:25 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Puuh...Rock-Trio wird diese Formation in der Einleitung des Presseschreibens genannt. Wir liegen hier aber ganz klar im Progressiv-Bereich. Und der ist ganz schön sperrig. Allein schon aufgrund der Vocals von Fronter Tymon Kruidenier, der von 2008 bis 2010 bei den US-Proggern Cynic war. Während er in Übersee für den gutturalen Gesang zuständig war, zieht er hier in allen Tonlagen vom Leder. Das ist, insbesondere in den hohen, manchmal kreischende und hysterischen Parts, nicht unbedingt für meine Ohren. Tymon der später bei den Technical-Death Metallern Exivious in Lohn und Brot stand, hat nachdem sich die Band im Jahr 2017 aufgelöst hat, die beiden Mitglieder Robin Zielhorst am Bass und Yuma van Eekelen an den Drums, eingezogen. Musikalisch kann man das sehr schön am Beitrag „Face Them“, der Niederländer nachvollziehen. Auf „While Time Disappears“ gibt es keinerlei musikalischen Stillstand. Kompositorisch springt man von atmosphärischen Ebenen, in kakophonische Disharmonien und wandert von zart gesungenen, balladesken Momenten in die wahre Dystopie. Mysteriöse Klangteppiche wie auf „Your Night, My Dawn“ (in etwa wie von einem modernen Jean-Michel Jarre gespielt), verlangen ein weitaus geduldigeres Ohr. Wer auf ein Abenteuer ohne Grenzen aus ist...bitteschön.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak