Von den drei bei Metal Archives aufgelisteten Bands mit dem Namen Sculptor handelt es sich hier um die Brasilianer. Zu meiner großen Überraschung handelt es sich hier um Melodic Death Metal, mit dem Frontiers Records als AOR-Label sonst ja nichts zu tun haben. Leider ist „Untold Secrets“, das erste Album dieser 2015 gegründeten Band, dadurch aber auch nicht sonderlich gut. Die schöne, traurig anmutende Leadgitarre gefällt mir zwar, reißt aber auch nicht mit. Am geilsten ist der richtig fiese Gesang von Frontmann Rick Eraser, der schön böse und angepisst daherkommt. Wer bei Melodic Death Metal also automatisch an Bands wie In Flames oder Dark Tranqillity denkt, der sollte dieses Album eher mit Vorsicht genießen, denn Sculptor klingen bedrückender und vor allem nicht so modern, auch wenn es hier getriggertes Schlagzeug gibt, welches aber hier nicht negativ ins Gewicht fällt. Vielmehr werden hier Fans von der Frühwerke von Bands wie Katatonia, Anathema, Swallow The Sun oder Draconian bedient. Die etwas dumpfe Produktion setzt die depressive Stimmung gekonnt in Szene. Wutausbrüche in Form von angezogenem Tempo sucht man hier vergeblich. Vielmehr eignet sich „Untold Secrets“ eher zur herbstlichen Stimmung im heimischen Wohnzimmer. Ist ganz nett, kann man gut hören, muss man aber Bock drauf haben.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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