SCATTERFACE - 2020

Label: | ECHOZONE |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 65:34 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Scatterface ist Mitbegründer von =Fudge=, die wir hier vor kurzem besprochen haben. Anscheinend will er nicht wirklich beim echten Namen genannt werden, ergo kann der geneigte Leser gerne im Internet recherchieren. Oder aber ich erspare euch die Suche und nenne den Komponisten Chris Techritz, haha. Dieses Projekt kann man getrost unter „quo vadis?“ stecken, wenn man etwas fieser geneigt ist, dem Chef Orientierungslosigkeit zu bescheinigen. Meint man es gut mit Scatterface, kann man auch von Ideenreichtum reden. Letzteres ist nach meinem Gusto. Es geht los mit zwei Nummern die man unter Goth-Rock packen kann. Die Female Voclas auf „“NULL“ avancieren zum Power-Metal. Wenn die Girls von Baby-Metal billigen Pop-Metal spielen würden, könnte es wie „Symptoms“ klingen, dem ersten absoluten Drop-Out. Im düsteren Mid-Tempo Goth-Rock setzt man mit „Lust II“ an. Natürlich wieder mit einer anderen Sängerin. Die Ladys, auf diesem Track ist es Stephie Luné aus Argentinien, kommen aus aller Herren Länder aber bekannt ist mir nicht eine.
Da bleibt selbstredend auch Platz für eine Ballade. „Snowflake“, gesungen von Terrienne aus Frankreich, ist ziemlich zerbrechlicher Pop-Schmelz mit melancholischen Streichern. Deftiger und mit fetten Growls stolpert man in „Apocalypse“, ein weiterer der insgesamt sechzehn Beiträgen, der nicht mit Überraschungen geizt. Na ja, Manches hätte man auslassen können, wie zum Beispiel das Klangschalen-Intro „Kyosis“ und das asiatisch angehauchte sowie in ein Folk-Korsett gepackte „Path Of The Sun“. Das ist mir zu poetisch. Aber dazu wieder ein völlig anderer Ansatz. „Endless Pain“ ist der zweite Filler und mit „Secret Rooms“ zeigt man die deutliche Affinität zu Evanescence. Die dritte Niete ist „State Of Truth“ und dann muss der Hörer stark sein, denn mit dem Titeltrack „2020“, gibt es einen instrumentalen Hauch an Techno meets EBM, worauf „Apnoe“ als Mini-Intro einschlägt. Der schräge Stampfer „We All Float“ ist zumindest gewöhnungsbedürftig.
So, was man aber überhaupt nicht mehr braucht sind Hidden Tracks (obschon dieser angezeigt wird). Erst muss man minutenlang warten (Titel Sechzehn), damit das letzte Stück Musik instrumental durch die Boxen wabert (Nummer Siebzehn). Hier werden noch mal verschiedenen Einflüsse feilgeboten. Wie gesagt ich neige zur besseren Bewertung obschon ein paar Kleinigkeiten im Argen sind. Da sind mir die Sängerinnen nicht zu differenziert genug aber das kann man ja beim nächsten Release ändern.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak