Ich habe kaum angefangen zuzuhören, da fühle ich mich direkt in meine Jugendzeit zurückversetzt. Nach einem Intro, das aus Nintendo-Sounds besteht, folgt mit „Zeitmaschine“ der inhaltliche Kurs dieses Werkes. Songs wie „Kirmesdisko“, „Level Für Level“ und „Pizza Pätroni“ beschreiben das Lebensgefühl der schrillen achtziger Jahre, als wären die Essener dabei gewesen, obwohl sie dafür eigentlich zu jung sind. „1998“ scheint da authentischer zu sein. Auch die musikalische Umsetzung in Form von Fun-Punk passt perfekt dazu, wobei das Sextett durch die Hinzunahme von Metal-Core-Parts gelungen, den Bogen zur Neuzeit spannen. Irgendwann ist die Zeitreise jedoch ziemlich abrupt zu Ende und man landet bei den Problemen der heutigen Zeit. Exemplarisch sei dafür „Kein Mensch“ erwähnt, das sich mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt. Wir haben es hier also mit einem Longplayer zu tun, der erst eine Menge Spaß macht, dann aber auch tiefgründigere Themen aufgreift, ohne dabei musikalisch nachzulassen und allzu kopflastig zu werden. Das ist so gut gemacht, dass ich gerne mehr davon möchte.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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