ABSTRACT THE LIGHT - MAGNA SAPIENTIA QUAERERE – TO THE DEPTHS OF THY SOUL

Label: | TALHEIM |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 72:34 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Abstract The Light kommen aus Australien und spielen Black Metal. Der Name lässt mich an Drowning The Light denken, die ebenfalls aus Australien kommen und lassen die Vermutung zu, dass hier mal wieder Pestilential Shadows- und Nazxul-Leute mit am Start sind. Doch dieser Verdacht erweist sich als falsch! Zwar sind alle drei hier beteiligten Musiker nebenbei auch noch in zahlreichen anderen Bands aktiv. Die einzigen mir davon geläufigen sind jedoch Mournful Congregation und Raven Black Night. Abstract The Light debütierten 2016 mit einer EP und legen nun ihr erstes Album vor. Das Riffing ist dabei häufig sehr Death Metal-lastig. Es gibt aber auch frostige, dezent angedeutete Melodieläufe und Blastbeats. Die Musik ist überraschend gradlinig, wenn man sich die Laufzeiten der Songs ansieht, denn sie haben allesamt eine Überlänge von jeweils sechs bis hin zu sechzehn Minuten. Trotzdem geht hier beängstigend tight gespielte Brachialität vor Epik, was ich in diesem Fall aber großartig finde, denn pseudo-psychedelische Hippie-Passagen bleiben hier glücklicherweise aus. Trotzdem ist auch häufiger mal eine Akustikpassage, ein mystisches Flüstern oder auch Klargesang zu hören. Häufig treten progressive Spielereien auf, die dennoch perfekt passen und den Spielfluss nicht zerstören. So richtig in eine Schublade kann man Abstract The Light nicht stecken. Von der Machart her fühle ich mich stellenweise an Wolves In The Throne Room oder Abigor erinnert, aber so richtig passend sind diese Vergleiche auch nicht. Jedenfalls gibt es hier geilen Black Metal auf die Ohren, der sowohl schnell und brutal als auch melodisch und atmosphärisch ist. Am geilsten ist hier die Brutalität in Überlänge. Die fette, saubere Produktion passt perfekt zur dargebotenen Musik. Das Artwork dieser schönen Digipack-CD sieht toll aus und ist mit Goldprägedruck zudem noch extravagant verpackt. Eigenständig und dennoch vertraut, aber sehr cool!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller