DARKENHÖLD - ARCANES ET SORTILÈGES


Label:LES ACTEURS DE L´OMBRE
Jahr:2020
Running Time:46:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

„Never judge a book by its cover“!“, dieser Ausspruch ist angesichts vorliegender Platte sicherlich mal wieder zutreffend. Erwartete ich doch aufgrund des Mönchs mit Kapuze auf dem Titel, einen lauen Aufguss von Blind Guardian Songs, so überraschen Darkenhöld mit melodischen Pagan Black Metal. Sie nennen es „Medieval Black Metal“. Egal. So klang Pagan Black Metal vor zwanzig Jahren und die Platte weckt in mir Erinnerungen, an lange nicht mehr gehörte Bands, wie an Suidakra zu Zeiten von „Auld Lang Syne“, beziehungsweise „The Arcanum“ oder Mystic Circle auf „Drachenblut“. Die Musik beschwört Bilder von gerüsteten Recken und Lanzengängen gegen Drachen und anderes Getier herauf. Spielerisch auf hohem Niveau, nehmen die fünf Franzosen den Hörer mit auf eine Reise in die Zeit der Ritter und Könige. Treibende Rhythmusgitarren im Midtempo, vor einem nicht zu aufdringlichen Keyboard-Teppich, stimmig abgerundet von mittelalterlichen Klängen ohne in Kitsch zu verfallen. Die Texte sind auf Französisch verfasst, was für nicht Frankophone bei anderen Acts mitunter unfreiwillig komisch wirken kann, passt hier hervorragend zur Thematik. Die Stimmung auf dem Release lässt sich als „heroisch-aggressiv“ beschreiben, der recht getragene Schreigesang ist wohl moduliert und kraftvoll.

Die Produktion ist voll und rund, das Mastering sauber. Der Tonträger kommt im wertigen Drei-Panel Digipack samt Booklet. Es finden sich neben Bandfotos (samt obligatorischem Schwert), alle Texte sowie Fotos mittelalterlicher Bauten, so dass es auch Freude bereitet zur Musik im Selbigen zu blättern. Die Platte ist in sich durch und durch stimmig und weist keine Längen auf. Das einzige, was dem Hörer etwas Toleranz abverlangt, sind die mitunter recht ausufernden Heavy-Metal Soli. Wer darauf steht und Spaß am Mittelalter hat, wird mit dieser Veröffentlichung sicherlich glücklich. In diesem Sinne: „Montjoie Saint-Denis!“

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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