MAGOTH - INVICTUS


Label:FEROCIOUS
Jahr:2020
Running Time:41:24
Kategorie: Import
 

Das Pensum, das die deutschen Black Metaller Magoth hinlegen, ist enorm, denn „Invictus“ ist – trotz kompletter Auswechslung der Hintermannschaft – bereits das dritte Album der Band in drei Jahren. Ich fand die ersten beiden Alben „Anti Terrestrial Black Metal“ (2017) und „Zeitgeist : Dystopia“ (2018) schon extrem geil, aber die Frischzellenkur scheint Frontmann Heergott hörbar gut getan zu haben. Mit disharmonischen Gitarren wird das Album eingeleitet, bevor es richtig losgeht und nordisch geprägter, frostiger Black Metal ertönt, der zwar hörbar an die alte Schule angelehnt ist, aber auch immer irgendwie zeitgemäß klingt. Es gibt haufenweise verstörende Gitarrenriffs und hasserfüllten Kreischgesang auf den Latz. Man hört, dass das hier spielerisch gut gemacht und keineswegs stumpfsinnig ist. Dennoch bleiben Magoth aber immer eingängig und nachvollziehbar, ohne es zu übertreiben. „Possessed By Anxiety“ beginnt sogar überraschend groovig und stampft ohne Ende. „Cain“ beginnt schleppend mit Doublebass und einer schönen, wenn auch nicht kitschigen Leadgitarre. Der Titeltrack punktet mit treibendem Schlagzeug und peitscht alles nach vorne. Zum Schluss beginnt das sechsminütige Epos „Resurrection Of A Received God“ mit cleanen, melancholischen Gitarren, bevor wieder alles in frostige Raserei ausartet. Magoth überzeugen mit hasserfüllter Boshaftigkeit und klirrender Kälte und schaffen es, trotz bekannter und offensichtlicher Einflüsse, immer interessant zu bleiben. Die glasklare Produktion rückt dabei jedes Detail ins richtige Licht. Fans von Gorgoroth, Tsjuder, Taake oder Trelldom kommen an diesem Album nicht vorbei. Ein phänomenales Black Metal-Meisterwerk!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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