Velesar ist eine polnische Folk Metal-Band, die 2018 ursprünglich von Sänger Marcin Wieczorek gestartet wurde, der jedoch schnell eine komplette Besetzung um sich geschart, um auch live auftreten zu können. „Dziwadła“ ist das bisher einzige Album dieser hoffnungsvollen Formation, die neben den üblichen Instrumenten auch Flöten und Violinen benutzt. Die Texte sind in der polnischen Landessprache gehalten. Ein schönes, verträumtes Flöten-Intro leitet das Album ein, bevor es richtig losgeht. Marschtrommeln und Frauengesang folgen und sorgen für einen spannenden Songaufbau. „Taniec Diabola“ beginnt mit stampfenden Kriegstrommeln und Violinen, bevor das Tempo angezogen wird. Die Mischung ist ziemlich kauzig. Mal vertraut, mal ruppig, geht es hier richtig zur Sache. Mal fühlt man sich an Skyclad, mal aber auch an Musik auf Mittelaltermärkten erinnert. Das Tempo ist meistens hoch. Es gibt aber auch viele Breaks, die zeigen, dass die Band ganz viel Spielfreude hat. Der Gesang ist meist aggressiv und klingt durch die polnische Sprache ziemlich hart und schroff. Neben den beiden Gastsängern Łukasz Mussi Muschiol (von Marcins Ex-Band Radogost) und Agnieszka Suchy (von Dziewanna) treffe ich hier sogar auf eine alte Bekannte, die bei CROSSFIRE 2016 auch schon zu Wort kam. Beim Titeltrack und beim Raushauer „Pan Na Łysei“, bei dem es auch tolle Percussions gibt, schwingt nämlich Ex-Open Access-Sängerin Malwina Szałęga mit ihrer wundervollen, engelsgleichen Stimme das Mikrofon. Mit ihrer Ex-Band, aber auch mit ihren Landsleuten von Elforg, lassen sich Velesar wohl auch am besten vergleichen, die insgesamt zwar kauzig und eigenwillig, aber auch immer eigenständig und interessant rüberkommt. Abgefahren, auch bei fast eine Stunde Spielzeit niemals nervig oder langweilig und vor allem mal etwas anderes!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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