LEPROUS - PITFALLS


Label:INSIDE OUT
Jahr:2019
Running Time:66:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Emperor waren immer als innovative Black Metal-Band mit anspruchsvoller, komplexer Musik und für gute, technisch versierte Musiker bekannt. Somit überrascht es auch nicht wirklich, dass Frontmann Ihsahn sich nach dem Split für ein Soloprojekt eine Progressive Metal-Combo als komplette Backing-Band für Live-Auftritte gesucht hat. Bei dieser Band handelt es sich um die Norweger Leprous, von denen ich bis dato tatsächlich noch nie etwas gehört habe. Sie gründeten sich bereits 2001 und haben bis heute insgesamt sechs Alben veröffentlicht. Neun Tracks sind hier enthalten, die alle zwischen vier und sieben Minuten lang sind. Der Abschlusstrack „The Sky s Red“ kommt sogar auf geschlagene elf Minuten. Bei Progressive Metal denke ich immer automatisch an Dream Theater oder Fates Warning. Hier geht es aber deutlich düsterer zu. Balladesk, aber auch mit wehleidigem Gesang beginnt der fast sechsminütige Opener „Below“, der mit einem trägen Riff weitergeht und danach – wieder ruhiger – mit einem seltsamen Takt fortgesetzt wird. Handwerklich ist das sehr gut gemacht. Ich muss aber gestehen, dass mich der weinerliche Gesang nervt. Und dieser Eindruck festigt sich auch im weiteren Verlauf des Albums. „I Lose Hope“ im Anschluss ist ein nerviger Popsong, der mir im Radio hart auf den Sack gehen würde. Auch die folgenden Tracks „Observe The Train“, „Be My Throne“ und „Alleviate“ sind alle, durch die Bank, langweilige, ruhige Rohrkrepierer.

Bei „At The Bottom“ wird es endlich mal wieder etwas rockiger, und es kommt vom Songaufbau her immerhin so etwas wie Theatralik auf. Auch traurig anmutende Violinen sind zu hören. „Distant Bells“ versprüht dann aber wieder pure Langeweile. „Foreigner“ hat einen rockigen, aber auch modernen Touch und erinnert mich etwas an Depeche Mode, Paradise Lost Ende der Neunziger oder spätere Lacuna Coil (jedoch ohne Frauengesang) und gefällt mir mit Abstand am besten. Das Elf-Minuten-Monster „The Sky Is Red“ beginnt atmosphärisch, nervt aber auch mit einem sperrigen Takt. Die gewaltige Länge bedeutet leider auch nicht, dass hier für Abwechslung gesorgt wird, denn erst nach sieben Minuten wird der nervige Anfang von einer ruhigen Keyboard-Passage abgelöst. Zum Schluss tauchen zwar noch einmal verzerrte Gitarren auf, aber das war es auch schon. Keine Ahnung, wer so etwas gut finden soll… Fans von Opeth, Pain Of Slavation oder Devin Townsend wohl nur bedingt und alle anderen wohl eher gar nicht… Scheißenlangweilig und viel zu lang!

Note: 2 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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