Carnifex dürfte heutzutage eine der ältesten und bekanntesten Deathcore-Bands überhaupt sein. Sie gründeten sich 2005 und haben bis heute sieben reguläre Alben veröffentlicht. Ich hatte szenetypisches, plumpes Gestampfe erwartet, muss mich hier aber definitiv eines Besseren belehren lassen. Allein der eröffnende Titeltrack überrascht schon mit atmosphärischen Keyboards und Blastbeats und erinnert mich voll an Dimmu Borgir. Krass! Typisches Deathcore-Gestampfe und Maschinengewehr-artige Doublebass gibt es zwar auch, aber Carnifex wollen sich nicht in eine bestimmte Schublade stecken lassen. Doch der Opener war nicht nur ein Weckruf, sondern auch eher eine Ausnahme. In den folgenden Tracks wird zwar auch mal das Tempo angezogen, aber es herrschen vor allem die genretypischen abgehackten Stampfriffs. Der tiefe, aggressive Growlgesang könnte wütender nicht sein und gefällt mir durchweg gut. Selbst das hörbar getriggerte Schlagzeug stört mich bei ihnen nicht, denn es verleiht der arschbrutalen Musik den nötigen Druck. Bei Carnifex gibt es Anno 2020 zwar auch viel Core, aber eben auch sehr viel Death- und überraschenderweise auch ein bisschen Black Metal; alles zusammen gemischt zu einem diabolischen, in sich schlüssigen Gebräu. Hätte ich nie gedacht! Respekt!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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