TORCH - REIGNITED


Label:METALVILLE
Jahr:2020
Running Time:42:10
Kategorie: Neuerscheinung
 

Anfang bis Mitte der achtziger Jahre waren Torch aktiv und veröffentlichten in dieser Zeit eine EP und zwei volle Alben. Heavy Metal der traditionellen Art hatte sich der Fünfmaster damals auf die Fahnen geschrieben. Damit konnte die Truppe durchaus eine Menge Fans für sich begeistern und erhielt Lob von vielen Seiten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die meisten meiner damaligen Freunde mindestens eine Torch Platte im Schrank stehen hatte. Nach dreieinhalb Jahrzehnten kehrt diese schwedische Institution nun überraschenderweise mit einem brandneuen Werk auf die Bildfläche zurück. Die Freude und die Skepsis hielten sich zunächst bei mir jedoch in etwa die Waage. Zu viele alte Formationen hatten in der Vergangenheit schon mit ihrem Comeback enttäuscht oder sie konnten zumindest das alte Feuer nicht mehr so richtig entfachen. Das aber selbst nach so langer Zeit noch vier Fünftel der damaligen Recken auf „Reignited“ involviert sind, ließ mich zumindest erst einmal sehr positiv stimmen. Lediglich der zweite Gitarrist Claus Wildt musste durch einen neuen Mann ersetzt werden.

An der musikalischen Grundausrichtung hat sich zum Glück nicht viel geändert. Noch immer klingt man herrlich altbacken und spielt stählernen Sound in seiner reinsten Form. Schon damals hatte man verstärkt New Wave Of British Heavy Metal Elemente integriert. Diese finden sich auch immer wieder auf dem aktuellen Dreher. Ab und an erinnern die neun enthaltenen Songs ein wenig an Saxon. Heutzutage sticht jedoch zusätzlich noch eine viel deutlichere Accept und U.D.O. Ausrichtung hervor. Dabei ist man überwiegend im stampfenden Mid-Tempo unterwegs. Mit Produzent Jacob Hansen konnte man zudem einen sehr erfahrenen Mann verpflichten, der schon bei diversen anderen Bands überzeugend demonstrieren konnte, wie Old School Material im modernen Soundgewand überaus amtlich klingen kann. Die Skandinavier tönen dabei schön rotzig und haben nach wie vor auch eine ausreichende Portion Härte an Bord. Zudem fällt kein einziger Song negativ aus dem Rahmen. Das alles wird die alte Gefolgschaft sicher freuen. Ich kann der Zielgruppe somit ohne Bedenken das dritte Langeisen empfehlen und werde mir das Vinyl mit Freude auch selbst in den Schrank stellen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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