Nach einem Demo von 2017 kommt hier das zweite Lebenszeichen, dieser spanischen Combo, in Form eines Extended Plays. Morta machen melodischen Black Metal mit einem Suicidal-Einschlag. Spanisch klingt es ganz und gar nicht, das Album hat etwas sehr Skandinavisches an sich. Die Riffs erinnern mich streckenweise an frühe Siebenbürgen zu „Grimjaur“-Zeiten (was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich in „Sacrificio“, dem dritten Track, „Morgataria“ von eben dieser Scheibe wiederentdecke). Die Vocals hallen mal geheult, mal gescreamt, mal gegrowlt durch den Hintergrund und erschaffen eine wohlig schaurige Atmosphäre. Was vor allem jedoch schaudern lässt, ist der Klang dieser Veröffentlichung. Der Sound und die Produktion sind sehr roh, was zwar ein wenig den Charme der Platte ausmacht, allerdings kann man alles übertrieben. Über dem gesamten Werk liegt ein Rauschen, wie von einem sehr alten Tonband, die Lautstärke schwankt je nach Schlagzeugintensität, alles in Allem klingt es wie eine Democassette von Anfang der Neunziger, die standesgemäß durch einen Kopfhörer aufgenommen wurde. Wenn man mal vom absolut grottigen Sound absieht, bietet „Funebre“ eine knappe halbe Stunde soliden Retro-Black Metals, der an keiner Stelle Längen aufweist und eigentlich wirklich hörenswert ist. Wenn Morta den Weg in ein echtes Tonstudio finden, wird ihr nächstes Werk mit Sicherheit immens einschlagen!

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack

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