Ich muss verschämt zugeben, dass Savoy Brown mir bisher noch völlig unbekannt waren. Dabei ist die britische Blues Rock-Formation um Band-Gründer und einzig konstantes Mitglied Kim Simmonds bereits seit fünfundfünfzig Jahren aktiv (Wahnsinn! Da war ich noch gar nicht geboren.) und veröffentlicht ihr bereits dreißigstes Studioalbum. Da kommen noch nicht mal Bands wie die Rolling Stones mit. Trotzdem hat es für Savoy Brown offensichtlich nie zum großen Durchbruch gereicht. Anscheinend können die Herren wohl nur eine kleine, konstante Fanbasis regelmäßig begeistern. Das könnte daran liegen, dass die großen Highlights fehlen und ich oft den Eindruck habe, alles irgendwie schon mal gehört zu haben. „Devil´s Highway“ zum Beispiel klingt wie eine Mischung aus Chris Rea und den Dire Straits, „Jaguar Car“ eher wie John Lee Hooker und ZZ Top. Blues-Puristen werden wahrscheinlich bemängeln, dass vieles zu glatt, ruhig und unspektakulär ist, was vor allem für den Gesang gilt. Dem kann ich mich bedenkenlos anschließen. Selbst dem Gute-Laune-Song „Rocking In Louisiana“ fehlt etwas der Schwung. Nicht wirklich schlecht, aber ohne Höhen und Tiefen, rauschen die Songs vorüber und nichts bleibt hängen. Ideale Hintergrundmusik für ein gepflegtes Glas Whiskey in melancholischer Stimmung an der Bar oder zu Hause auf der Terrasse, aber zu mehr reicht es nicht. Sehr schön ist da vor allem das getragene Instrumentalstück „Crying Guitar“ geeignet, welches den Abschluss bildet.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht