Frischer Wind weht aus Hamburg zu uns herüber. Nein nicht aus den Südstaaten, wie der Bandname vermuten lässt. Mit der EP „Normalnull“, spielen Jonathan „Teni“ Davis (Gesang und Bass), Nico Polzin (Gitarre) und Steffen Levermann (Schlagzeug), einen interessanten Post-Punk. Anfang 2019 fanden sich die drei in dieser Konstellation zusammen, um etwas mehr „Post“ in den „Punk“ zu bringen, dem sie sich in ihren anderen Bands bisher hauptsächlich verschrieben haben. Aus ihren musikalischen Einflüsse von Formationen wie Turbostaat und Petro Girls, machen die drei Hamburger ihren eigenen Sound mit eingängigen Gesang, detailverliebter Gitarrenarbeit und einem wuchtigem Fundament aus Bass und Drums. Erst bei mehrmaligen hören der EP, findet man diverse Feinheiten und erkennt neue Facetten der Songs und diese gehen direkt ins Ohr. Ihren Input für die Texte, nehmen Oma Oklahoma aus persönlichen Erfahrungen, welche die Irrungen und Wirrungen des Alltags mit all seinen Widersprüchen wieder spiegelt. Auch wenn sie dabei nicht auf einfache Parolen setzen, sind die drei tief im Punk verwurzelt und verstehen sich mit ihrer antifaschistischen Grundhaltung klar als politische Band, ohne direkt mit der Tür ins Haus zufallen. Hier lohnt es sich zwischen den Zeilen zu lesen bzw. zu hören. Man kann nur hoffen, dass „Normalnull“ bald einen Nachfolger bekommt, den neunzehn Minuten Spielzeit ist eindeutig zu wenig!

Note: Keine Wertung
Autor: Kay Berger

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