Wenn  es kein neues Album gibt, dann wird bei Legenden immer wieder gerne in Archiven gewühlt. Venom zu sammeln, war immer schon sehr anstrengend! Schon in den goldenen Achtzigern gab es tonnenweise 7“- und 12“-Singles und EPs. Die Liste schien endlos. Hilfreich war da die „Assault“-Box aus dem Jahr 2017, wo alle sechs „Assault“ EPs („Canadian“, „American“, „French“, „Japanese“, „German“ und „Scandinavian“) enthalten waren. Nun liegt uns eine neue Compilation mit Raritäten als Digipack-CD und Doppel-LP vor. Hier gibt es Rehearsals von 1979, die in einer Kirche mitgeschnitten wurden und viel zu viel Hall haben sowie drei verschiedene Sessions aus den Impulse Studios (zweimal 1980, einmal 1983). Aber muss man als Sammler echt immer alles haben? Natürlich sind hier alle wichtigen Klassiker am Start („Angel Dust“, „Buried Alive“, „Raise The Dead“, „Sons Of Satan“, „In League With Satan“, „At War With Satan“ und so weiter). Manche Songs kommen auch doppelt vor, wenn auch in anderen Versionen. Aber muss man als Sammler echt immer alles haben?

Wer die offiziellen Frühwerke der Band kennt, der weiß, dass selbst die offiziellen Alben – objektiv gesehen – schon einen rohen, räudigen Sound haben. Dass diese Demos hier deutlich schlechter klingen, dürfte demnach klar sein. So etwas dann auch noch auf Vinyl rauszuhauen, ist echt eine Frechheit! Versteht mich nicht falsch: Venom sind eine meiner Alltime Top 5-Bands! Aber mit Hörgenuss im eigentlichen Sinne hat diese Compilation leider rein gar nichts zu tun! Ich weiß, dass Vinyl wieder Kult ist und alle Underground Maniacs wieder freiwillig viel Geld für solche halbgaren Aufnahmen hinblättern werden. Ich persönlich bin aber gegen diese kommerzielle Ausschlachtung und werde weiterhin die regulären Album und alten Best Of-CDs vorziehen. Sorry…

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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