Waylander aus Nordirland gehören zu den Urvätern des Celtic-/Folk Metal überhaupt. Sie haben Irish Folk und Metal schon gekreuzt, lange bevor es mal zum Trend wurde und die ganzen Mittelalter Metal-Bands entstanden sind. Sie sind bereits seit 1993 aktiv und veröffentlichen mit „Ériú´s Wheel“ ihr nunmehr fünftes Studio-Album. Seit dem Vorgänger „Kindred Spirits“ sind sieben lange Jahre vergangen. Das Warten hat sich allerdings gelohnt, denn die neuen Songs sind tatsächlich Folk Metal in absoluter Perfektion. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es ihr bislang bestes Album überhaupt ist! Und das sage ich eigentlich nie über neue Alben alter Bands! Das liegt vor allem daran, dass hier alles einfach perfekt zusammen passt. Das anderthalbminütige Intro mit seinem Feuerknistern, den Windgeräuschen, schönen Akustikgitarren und Flötentönen sorgen schon einmal für Lagerfeuer-Atmosphäre im heimischen Wohnzimmer. Danach folgen acht Tracks, die alle zwischen fünf und sechs Minuten lang sind. Die Musik ist schnell und auch mal groovig, dabei aber immer melodisch. Der heisere Black Metal-Gesang kommt energisch rüber, wird aber auch immer wieder von melodischen, heroischen Männerchören abgelöst. Die Verschmelzung von Folk und Metal, von klarem und gekreischtem Gesang ist dabei beängstigend homogen. Wo auf früheren Alben oder auch bei vielen anderen Bands des Genres die Übergänge etwas holprig und unbeholfen klangen oder klingen, schaffen dies Waylander Anno 2019 mit einer unbekümmerten Lockerheit. Man fühlt sich an mittelalterliche Blockbuster erinnert und bekommt Bock, ein irisches Bier oder einen Met dabei zu trinken. Dennoch ist die Musik auch immer noch so druckvoll, dass das gesamte Album auch zum munteren Headbangen einlädt. Hier passt einfach alles perfekt zusammen! Abgerundet wird das Ganze von einer sauberen und druckvollen, niemals modernen, sondern völlig zeitlosen Produktion. Fans von Bands wie Cruachan, Celtachor, Skyclad, alten Primordial, Forefather oder auch Suidakra kommen an diesem Meisterwerk definitive nicht vorbei!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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