Bait stammen aus Würzburg und spielen Hardcore-lastigen Post-Black Metal mit Crust-Einflüssen. Sie touren sehr aktiv und so verwundert es kaum, dass erst jetzt ein volles Album von ihnen erscheint. Herausgebracht hat es Les Acteurs De L’Ombre. Also frisch ans Werk und die sehr schön in einem recht schlichten drei-Panel-Digipack verpackte CD eingelegt. Playtaste betätigen und: von null auf hundert in unter einer Sekunde, leider ist genau das das Problem dieser Veröffentlichung. Sehr virtuoses Schlagzeug dominiert die Tracks, so dass die Rythmusbetonten Gitarren schon mal ins Hintertreffen geraten können. Der Schreigesang ist recht eingängig, auf Dauer jedoch auch leider recht eintönig. Alles in Allem erinnert die Platte ein wenig an eine härtere Variante von Amenra. Erinnerungen an Der Weg einer Freiheit werden wach, das kann wohl unter anderem daran liegen, dass sich beide Bands einen Bassisten teilen.

Das ganze Album ist eine einzige Klimax, die sehr atemlos daher kommt und eine gewisse Aggression versprüht, jedoch fehlen nennenswerte Höhepunkte. Die eingestreuten Soundeffekte unterstützen die drohend-wabernde Raserei zusätzlich, jedoch überwiegt dann letztendlich die Langeweile. Es gibt keine Melodien, die sich festsetzen und auch nur wenige Momente, die die Spannung aufzulösen versuchen, so dass das Werk nicht richtig zünden will.

handwerklich wird hier ein sehr hohes Niveau geboten, die Produktion ist einwandfrei, jedoch fehlt dem Werk irgendwie die Seele. Wer Black Metal erwartet, wird hier eher enttäuscht sein, dieses Werk hat nichts mit klassischem Schwarzmetall zu tun, was aber auch sicher nicht das Ansinnen der drei Musiker war. Wer mit crustigem Hardcore-Post-Black Metal etwas anfangen kann oder Bands wie Der Weg einer Freiheit oder Fjort mag, der kann hier gerne ein Ohr riskieren und wird sicher auf seine Kosten kommen.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack

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