SORCERER - LAMENTING OF THE INNOCENT


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2020
Running Time:63:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die schwedische Epic Doom Metal-Band Sorcerer um Ex-Tiamat- und Sundown-Basser Johnny Hagel ist schon ein Phänomen. Gegründet wurden sie bereits 1988, allerdings gab es bis zur vorzeitigen Auflösung im Jahr 1992 lediglich zwei Demos. Seit der Reunion 2010 sind sie wieder zusammen und hauen hier bereits ihr drittes Album - und das erst seit 2015 - raus. Bemerkenswert ist dabei, dass alle drei Alben von beängstigend hoher Qualität sind. Auch „Lamenting Of The Innocent“ reiht sich da nahtlos ein. Nach dem knapp einminütigen Intro „Persecution“ folgen neun Tracks, die alle zwischen fünf und acht Minuten lang sind. Mit stampfenden Riffs und theatralischem, melodischem Gesang geht es treibend nach vorne los. Ihren Landsleuten von Candlemass stehen sie in nichts nach. Auch an ihre Landsleute von Hexenhaus, Memory Garden und Veni Domine, aber auch an Solitude Aeturnus muss ich oft denken. Und dennoch ziehen Sorcerer ihre ureigene Mischung durch, die perfekt harmoniert. Was ich besonders geil finde, ist dass es hier trotz vieler Doom-Elemente mal so richtig abgeht! Doom ohne nervige Trägheit wird hier in Reinkultur zelebriert. Hier knallt einfach alles: die Riffs, die fetzigen Soli, das Schlagzeug, der Gesang, die Backing Vocals, die fette, druckvolle, glasklare Produktion… einfach alles! Das liegt vor allem daran, dass man genügend Power Metal-Einflüsse hat, um sich von den üblichen Doom-Bands abzuheben. Und dies schaffen Sorcerer ein weiteres Mal mit Bravour! Wer Doom Metal auf Dauer zu träge und Power Metal auf Dauer zu kitschig findet, der findet in „Lamenting Of The Innocent“ die perfekte Symbiose beider Musikstile als guten Kompromiss. Sorcerer punkten ohne jegliche Langeweile, und das bei weit über einer Stunde Spielzeit! Das macht ihnen so schnell keiner nach!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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