Epic Power Metal ist wieder in aller Munde. Seit Mark Sheltons Tod hören alle wieder Manilla Road, Cirith Ungol sind mit einem neuen Album am Start, und auch Nachwuchs-Bands wie Realmbuilder Skelator oder Eternal Champion machten in den letzten Jahren von sich reden. Eine weitere vielversprechende Combo sind Legendry aus Pittsbourgh, Pennsylvania. Sie wurden zwar erst 2016 aus der Taufe gehoben, hauen nun aber bereits ihr drittes reguläres Album raus. Stramme Leistung! Und bemerkenswert ist, dass sie ihr Pulver immer noch nicht verschossen haben. Alle Alben halten ein Niveau. Der akustisch gehaltene, dreiminütige Opener „The Bard´s Tale“ kommt eher wie ein Intro rüber. „Vindicator“ ist aber ein treibender Metal-Track im New Wave Of British Heavy Metal-Stil, der mich mit seinem hellen Gesang etwas an Blitzkrieg erinnert, auch wenn die Leadgitarre deutlich verträumter ist als die ihrer englischen Kollegen. Doch danach wird endgültig die Epic-Keule ausgepackt. Insgesamt haben vier der sieben enthaltenen Songs Überlänge. Es beginnt oft mit cleanen Gitarren, folkigen und mittelalterlichen Klängen und steigert sich dann mit spannendem Songaufbau im weiteren Verlauf. Trotz der langen Songs verlieren Legendry aber nie den Faden und bleiben bodenständig. Unterm Strich ist „The Wizard And The Tower Keep“ aber dennoch etwas langatmig ausgefallen. Auch der dünne Gesang kann auf Dauer nicht überzeugen. Die Musik ist zwar angenehm zu hören, kann aber auch locker und leise im Hintergrund laufen, ohne zu nerven. Die saubere Produktion und das epische Fantasy-Artwork sind allerdings durchweg positiv anzumerken. Ich würde aber alle anderen, bereits oben erwähnten Epic Metal-Bands Legendry ganz klar vorziehen!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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