Hier nach sechs Kurzveröffentlichungen das erste Album von Leiru. Die beiden Musiker stammen aus Ungarn und sollen angeblich Raw Black Metal machen. Eine Ankündigung, der die Platte nicht so recht nachkommt. Es handelt sich eher um Folk-Doom-Metal mit Tech-Death-Anleihen und ausschließlich klarem Gesang. „Idö“ ist schwer in Worte  zu fassen. Hypnotisch und ungemütlich, aber anstrengend trifft es ganz gut. Die Gitarren sind interessant, es werden doomig anmutende, dennoch recht flotte Riffs gespielt unter Einsatz vieler Palm-Mutes, untermalt von allerlei Gitarrensoli. Recht schnell, treibend und experimentell, sehr kompliziert und verschachtelt aufgebaute Riffs und Songs. An manchen Stellen ist der Solo-Teppich allerdings so überladen, dass er beinahe verstörend wirkt, vom Grad des Verstörens hat Leiru etwas von Igorrr, von der Stimmung pendelt das Werk irgendwo zwischen Vanhelga und Iron Maiden. Der Gesang erinnert an indianischen Traditionsgesang und geht durch seine eindringliche Eintönigkeit recht schnell auf die Nerven, glücklicherweise ist er nicht überpräsent.

Warum das hier als Raw Black Metal betitelt wird, erschließt sich mir nicht. Da gehört irgendwo noch ein „Post“ hin, das Bandlogo zeigt definitiv in diese Richtung. Das Riffing hat zwar oft Black Metal Charakter, der Gesang definitiv nicht. Ich könnte mir vorstellen, wem Fjørt gefallen, der kann auch hier fündig werden. Black Metal Puristen wird die CD vermutlich sicherlich keine Tränen der Rührung auf die Wangen zaubern, dennoch lohnt es sich mal reinzuhören, die Scheibe hat irgendwie etwas.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack

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