SATAN´S CROSS - CELEBRATION OF THE FALLEN

Label: | SUN & MOON |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 17:57 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Satan’s Cross sind ein mexikanisches Duo, das bereits seit 2014 aktiv ist. Das einzige bisherige Lebenszeichen war eine selbstbetitelte Single im Gründungsjahr und die hätte auch durchaus gereicht. Die Aufmachung der CD könnte Warnung genug sein, aber ich wollte es ja wissen. Den Titel zieren drei Kreise, die mit, sagen wir mal, naiver Malerei gefüllt sind. Die Rückseite ziert eine gezeichnete Kerze, die aus Gründen der Arbeitsersparnis rasch gespiegelt und noch zwei mal daneben gedruckt wurde, nebst zwei verwaschenen Fotos, die die beiden Musiker im Moment des Kopfschüttelns festhalten. Kann ich durchaus verstehen. Auch ich bin fassungslos. Neben den obligatorischen umgedrehten Kreuzen gibt es im Inneren auch weitere Kerzen, diesmal als GIF-Grafik. Offenbar war das Label, von dem ich hier ein paar (auch durchaus gute!) Platten zur Rezension rumliegen habe, auch nicht vollkommen überzeugt. Die Veröffentlichung kommt in der absoluten Sparversion. Kein Booklet, beinahe unbedruckter Silberling im Digipack. Auf „Celebration Of The Fallen“ finden sich drei Songs mit den Namen „First“, „Second“ und „Third Of The Fallen“. Den Titel des Albums konnte ich übrigens erst durch Internetrecherche ausfindig machen, auf der Platte selber ist er nirgends vermerkt. Ein kurzes Spinettintro (leider das Highlight der Scheibe) und schon gehts los. Das, was in der nächsten Viertelstunde folgt, lässt sich beschreiben als der Versuch, bösen Black Metal im Stil der Achtziger zu zelebrieren, der sich allerdings schnell als Rohrkrepierer herausstellt. Der erste Impuls, die Scheibe einfach aus dem Fenster zu werfen, stellte sich innerhalb der ersten Minuten ein.
Die Texte sind abgedruckt und entbehren nicht einer gewissen (Tragi-)Komik. Die Lyrics sind in Englisch, leider kann Sänger „M“, der laut CD neben den Vocals auch für die „Erleuchtung“ (was auch immer?) zuständig ist, ganz offenbar diese Sprache nicht. Die Aussprache ist das Einzige, was hier dem Hörer das Grauen lehrt. Dadurch, dass sie sehr klar verständlich sind, wird alles, was noch an Stimmung zu generieren wäre durch die lyrischen Ergüsse zunichte gemacht. Der Gesang ist hauptsächlich anstrengend. Ein illustrer Mix aus halb klarem Gesang, gepresstem Sprechen und Schreigesang. Der Sound ist sehr flach und das Songwriting dermaßen einfallslos, dass ich immer geneigt bin, die Stereoanlage zu überprüfen, ob die Scheibe nicht doch springt. Ein repräsentatives Riff für diese Scheibe besteht jeweils aus sieben Anschlägen Dauerton, wobei auf „acht“ jeweils ein Halbton nach oben oder im Wechsel nach unten gespielt wird. Klingt langweilig? Ist es auch. Es gibt Ideen, die jedoch recht rudimentär veranlagt sind, dass unklar ist, ob hier so schnell etwas Hörenswertes raus erwachsen kann. Alles in allem klingt „Celebration Of The Fallen“ nach dem Ergebnis der ersten Bandprobe einer Schülerband. Dieser Scheibe kann ich leider absolut nichts Positives abgewinnen und kann sie so auch niemandem wirklich empfehlen. Ich war jedenfalls sehr froh, als es vorbei war.
Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack