Diese Finnen haben in ihrer Heimat seit Jahren fetten Erfolg. Nun wollen sie mit ihrem neunten (!) Album im restlichen Europa nachziehen. Sie spielen eine schräge Variante des Elektro Metals, der durchaus Mitgrölcharakter in den Refrains aufweist, wie sich gleich im Opener „Naitu“ zeigt. Da ich die Lyrics nicht verstehe und die Songtitel ebenfalls nicht übersetzen kann, gehe ich mal von davon aus, das in der Landesprache gesungen wird. Turmion Kätilöt sind Kinder ihrer Zeit und so kommt es nicht von ungefähr, das man zwei weitere Stilrichtungen hier vermengt: zum einen die Neue Deutsche Härte, mit einer Affinität zu Rammstein und zum anderen stampfender Power Metal, wie ihn Sabaton zelebrieren. Sie fahren eine starke Energie, die durch die üblichen Tasteninstrumente nicht gemindert wird. Leider vermisse ich neben den fiesen Vocals und den Klischees der angesprochenen Stilrichtungen, etwas mehr an eigener Note. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das man für die Attacke aufs europäische Festland, einen großen Topf genommen hat und, wenn auch schmackhaft, die obligatorischen Zutaten ein bißchen mit Kalkül zugebuttert hat. Ich kann dennoch nicht leugnen, dass die dreizehn Tracks trotzdem knallen und Spaß machen, insbesondere der Beitrag „Kuoleman Juuret“.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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